Das Bürgerzentrum der Urschelstiftung dient mittlerweile 29 Organisationen als Heimat. Foto: Thomas Fritsch

Beim 13. Stifterforum der Urschelstiftung wird Bilanz gezogen. Und es wird deutlich, wie wichtig die Stiftung für die Nagolder Stadtgesellschaft ist, aber auch, wie breit die Projektpalette ist.

Nach drei Jahren coronabedingter Abstinenz konnte das 13. Stifterforum der Urschelstiftung im bis auf den letzten Platz besetzten Bürgerzentrum stattfinden.

Die Auswirkungen der Corona-Krise, der Krieg in der Ukraine, die nicht zuletzt damit zusammenhängende Wohnungsknappheit und wesentliche personelle Veränderungen im Vorstand und im Stiftungsrat, waren die größten Herausforderungen und Veränderungen für die Stiftung, stellte Thomas Eisseler, Sprecher des Vorstandes der Urschelstiftung, gleich zu Beginn seiner Rede fest.

Der Vorstand und Stiftungsrat

Das Ausscheiden von Werner Baumeister und Detlev Klußmann war eine große Herausforderung. Umso mehr freut sich Eisseler, dass mit Ariane Schnell, die auch die Position der stellvertretenden Vorsitzenden übernommen hat, und Jochen Kawerau innerhalb kürzester Zeit neue Mitstreiter gefunden werden konnten.

Veränderungen waren auch im Stiftungsrat zu verzeichnen. Der Stiftungsratsvorsitzende Ulrich Mansfeld ehrte und verabschiedete mit Gerda Rudolf, Rose Finkenbeiner und Eckhart Kern gleich drei Mitglieder und langjährige Wegbegleiter der Bürgerstiftung aus ihren Funktionen im Stiftungsrat. In seiner Laudatio erinnerte Mansfeld daran, dass vor allem die Gründung des Bürgerzentrums vor fünf Jahren als Herzstück der Urschelstiftung ohne die persönliche und auch enorme finanzielle Unterstützung der drei Geehrten niemals realisierbar gewesen wäre. Mit Werner Baumeister, der vom Vorstand in den Stiftungsrat wechselte, Eva-Magdalena Ammer, Adelheid Gauß-Harding, Sibylle Thierer und Jürgen Gutekunst konnten in Nagold bestens vernetzte und bekannte Persönlichkeiten für die Nachfolge gewonnen werden.

Die Finanzen

Über die finanzielle Situation der Urschelstiftung referierte Jochen Kawerau. Im vergangenen Jahr habe die Urschelstiftung insgesamt gut 64 000 Euro eingenommen, davon rund 44 000 Euro allein aus Spenden. Die für die Urschelstiftung hinterlassene Erbschaft Helga Wizemanns wird in einem separaten Stiftungsfond verwaltet. Kawerau betonte, dass dieses Geld entsprechend dem letzten Willen der Verstorbenen für Projekte im Rahmen der Altenhilfe verwendet wird.

Der Vortrag

Anschließend hielt Thomas Hartmann einen Gastvortrag zum Thema „Solare Altbausanierung – Beispiele aus der Praxis“. In diesem stellte er die diversen Möglichkeiten zur solaren Wärme- und Stromerzeugung gerade im Bereich der Altbauten dar. Er beendete seine Präsentation mit dem sehr einprägsamen Motto „Gegen den Klimawandel kann man demonstrieren, debattieren – oder installieren“.

Thomas Hartmann sprach über solare Altbausanierung. Foto: Schnell

Info: Aktuelle Schwerpunkte der Urschelstiftung

Ukraine-Hilfe: Ein großer Schwerpunkt der Arbeit des Vorstands liegt in der Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten. Bereits mit Beginn des Krieges im Februar 2022 wurde auf Initiative der Bürgerstiftung ein Arbeitskreis Ukrainehilfe Nagold ins Leben gerufen, an dem sich eine Vielzahl von Organisationen und freiwillige Helferinnen und Helfer beteiligten. „Die Spendenbereitschaft der Nagolder Bürgerinnen und Bürger nach unserem Spendenaufruf war grandios. So konnten wir gezielt die überwiegend geflüchteten Frauen und Kinder schnell mit dem Nötigsten versorgen“, freut sich Ariane Schnell. Die Vernetzung der vielen, teilweise ukrainisch sprechenden Helferinnen und Helfer durch die Sprecherin des Arbeitskreises Anna Weinbender und anderer funktioniert sehr gut und unbürokratisch.

Wohnraum für alle: Auch die Arbeit des im September 2021 gemeinsam mit der Diakonie Nordschwarzwald, dem Arbeitskreis Christlicher Kirchen, dem Stadtseniorenrat, der Nachbarschaftshilfe und der Stadt Nagold ins Leben gerufene Projekt „Wohnraum für alle“ kann beachtliche Erfolge aufweisen. So konnte Franz Röber als Ansprechpartner bereits 16 Wohnungen an überwiegend geflüchtete Menschen vermitteln und damit 33 Erwachsenen und 36 Kindern zu einem neuen Zuhause verhelfen.

Bürgerzentrum: In seinem Schlusswort betonte Thomas Eisseler die außerordentliche Bedeutung des Bürgerzentrums, das 29 Organisationen die Möglichkeit der effizienten Arbeit und Vernetzung mit modernsten technischen Hilfsmitteln bietet. Ariane Schnell präsentierte die beeindruckende Zahl von über 30 geförderten und unterstützen Projekten der Urschelstiftung und zahlreiche Veranstaltungen aus den vergangenen Monaten.