Mehrfach in Bisingen gesichtet: Füchse in Bisingen Foto: Meertins AdobeStock.com_mod

In ganz Bisingen wird der Fuchs gesichtet. Ob es mehrere Tiere sein könnten, wann gejagt werden darf, was Hühnerhalter tun können: ein Überblick.

Bisingen - In Bisingen ist der Fuchs derzeit ein großes Thema, auch in Horb oder in Calw waren sie zuletzt unterwegs. Mehrere Hühner hat er geholt, heißt es, und tatsächlich: "Ja, es sind Meldungen bei uns eingegangen", wird unserer Redaktion aus dem Landratsamt bestätigt.

Unklar ist, wie viele Hühner genau getötet oder verletzt worden sind und wie viele Füchse unterwegs sein könnten.

Offenbar sind mehrere Füchse in Bisingen unterwegs

"Genaue Zahlen liegen uns nicht vor", berichtet Marisa Hahn, Sprecherin des Landratsamts. Aber: "Wir gehen davon aus, dass es sich um mehrere Füchse handelt, da Meldungen aus der gesamten Gemeinde eingegangen sind." Ob neben Hühnern noch andere Tiere angegriffen wurden? "Hierzu ist uns nichts bekannt", berichtet Hahn.

Zaun als Abhilfe gegen den Fuchs

Hühnerhalter sind besorgt. Das Landratsamt rät ihnen, Hühnerställe fuchssicher zu machen, "zum Beispiel mit einem hohen fuchsdichten Zaun oder gegebenenfalls Elektrozaun, der auch in die Erde hineinreicht, sodass sich der Fuchs nicht hindurchgraben kann". Eine weitere Möglichkeit demnach: Schutznetze anbringen. Hühnerhalter müssen für die Kosten selbst aufkommen.

Landratsamt: keine Gefahr für Menschen

Aus dem Landratsamt heißt es, Füchse seien insgesamt sehr scheue Tiere, sie liefen "in der Regel" vor Menschen weg. Falls nicht, solle man sie mit Lärm vertreiben, etwa in die Hände klatschen. Berichte über Angriffe auf Menschen oder Fuchstollwut gebe es nicht. Der Fuchsbandwurm kommt auf der Schwäbischen Alb dagegen weiter vor, laut Wildtierportal ist die Befallsrate der Fuchspopulation regional sehr unterschiedlich.

So kann man den Fuchs vertreiben

Gründe für die Streifzüge der Tiere durch die Gemeinde sieht das Landratsamt in der großen Verfügbarkeit von Nahrung. "Allgemein: Es ist wichtig, dass Füchse keine Nahrung und Unterkunft im Garten finden", betont Hahn. "Schäden am Hausmüll lassen sich durch das Aufstellen von Mülltonnen oder Abdecken von Komposthaufen vermeiden." Auch Schalen mit Katzen- oder Igelfutter sollten nicht vor dem Haus aufgestellt werden – sie könnten die Füchse anlocken.

Weitere Informationen

Ortslage

Probleme mit Füchsen treten in Bisingen innerhalb der Ortslage auf. Bei der Ortslage handelt es sich jagdrechtlich um den sogenannten "befriedeten Bezirk", berichtet Hahn. Dort ruht die Jagd.

Jagd  innerorts

Das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz bietet die Möglichkeit zur Jagdausübung im befriedeten Bezirk. "Der Eigentümer oder Nutzungsberechtigte eines Grundstückes kann bei der unteren Jagdbehörde eine Jagderlaubnis mit Fallen erhalten, wenn er entweder einen Jagdschein oder einen Fallensachkundelehrgang absolviert und eine beim Landesjagdverband registrierte Lebendfalle besitzt und dies nachweist." Auch der Jagdpächter darf innerhalb der Ortslage nur nach schriftlicher Genehmigung durch die unter Jagdbehörde die Jagd auf Füchse, Waschbären, Kaninchen, Steinmarder und andere Tiere des Nutzungs- oder Entwicklungsmanagements ausüben. Hahn betont aber: "Schießen innerhalb der Ortslage ist wegen ›Abprallern‹ brandgefährlich."

Jagd außerorts

Eine "scharfe Bejagung" von Füchsen außerhalb der Ortslage kann helfen, die Fuchspopulation einzudämmen, erklärt Hahn und nennt das Stichwort "Unterstützung durch die örtliche Jägerschaft".