Für IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos ist der Fachkräftemangel aktuell das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Die Unternehmen in der Region warten weiterhin auf eine konjunkturelle Trendwende.

Bei der jüngsten Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg berichtet eine Mehrheit von knapp 60 Prozent von befriedigend laufenden Geschäften. Drei von zehn Firmen aus der Region haben aktuell eine gute Geschäftslage, zehn Prozent bezeichnen sie als schlecht.

Immerhin: Im Vergleich zur letzten Befragung im Spätherbst 2022 hat sich die Stimmung leicht verbessert. Das Urteil fällt allerdings schlechter aus als zu Jahresbeginn 2022, vor Beginn des Ukraine-Krieges.

Das ist eine Wachstumsbremse

„Die regionalen Firmen haben weiterhin mit den Folgen der russischen Invasion und der Unsicherheit über die weitere geopolitische Entwicklung zu kämpfen“, betont IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos. Obwohl die Engpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten geringer seien und die Energiepreise ihren Höhepunkt wohl überschritten hätten, belasteten die hohen Kosten die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Größtes Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sei der Fachkräftemangel. „Der Mangel an Mitarbeitenden beschränkt die Betriebe bei ihrer Entwicklung. Er ist Wachstumsbremse und gefährdet den Wohlstand in der Region“, so die Einschätzung der IHK-Präsidentin.

Während die regionale Industrie eine Besserung ihrer Exporte verzeichnet und das Kreditgewerbe von den steigenden Zinsen profitiert, spüren das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie der Handel erneut die Konsumzurückhaltung der Verbraucher. Steigende Preise für Energie und Nahrungsmittel schmälern das Einkommen der Bürger und reduzieren den Konsum. Für die nahe Zukunft zeigt sich die regionale Wirtschaft jedoch verhalten optimistisch. Die Auftragssituation hat sich gegenüber dem Spätherbst letzten Jahres leicht erholt.

Das Konjunkturklima, das neben der aktuellen Lage auch die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate berücksichtigt, hat sich verbessert. 17 Prozent rechnen mit einer konjunkturellen Erholung in den kommenden zwölf Monaten. Nur noch 32 Prozent gehen von einer künftig schlechteren Geschäftsentwicklung aus.