Mit zahlreichen Gästen aus Politik und Wirtschaft hat die Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg am Mittwochabend ihr neues „Haus der Wirtschaft“ im Zentralbereich von Villingen-Schwenningen eingeweiht.
Zum gesellschaftlichen Ereignis wurde die Einweihungsfeier des neuen „Hauses der Wirtschaft“ der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg sowie der IHK-Akademie.
Die Reden und Grußworte wurden von Rolf Benzmanns lässiger Moderation umrahmt, der in launigen Interviews seinen Gesprächspartnern einige Informationen entlockte und immer wieder für Lacher im Publikum sorgte.
Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, hob die Bedeutung der Wirtschaftskammern als Mittler zwischen Wirtschaft und Politik hervor. Die Kammern organisierten Aus- und Weiterbildung, unterstützten Gründer und auch etablierte Unternehmen beim Wachsen. Das Haus der Wirtschaft sei der zentrale Anlaufpunkt für Industrie und Dienstleister, Handel und Gewerbe der Region. Es stehe für eine Vielzahl mittelständisch geprägter Unternehmen.
Energiekrise und gestörte Lieferketten
Die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg sei ein starkes Stück Baden-Württemberg mit nahezu Vollbeschäftigung sowie einer gesunden Mischung aus kleinen, mittleren und großen Betrieben. Darauf beruhe die soziale Ausgewogenheit, ein reiches Kulturleben sowie hohe Lebensqualität. Die Ministerin blickte auf den Strukturwandel mit dem Niedergang der Uhrenindustrie zurück, den die Region zu bestehen gehabt habe. In Zeiten des Ukraine-Kriegs und einer angespannten geopolitischen Konfliktlage habe man mit der Energiekrise und gestörten Lieferketten zu kämpfen.
Die von der Vollversammlung am Nachmittag in ihrem Amt bestätigte IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos war es wichtig, „diese noch recht jungfräulichen Räume für Sie mit Leben zu füllen“. Auch wenn ein Gebäude hübsch anzusehen sei, maßgeblich und von Wert sei letztlich doch das, was in ihm geschieht. „Wir leben in einer Wissensgesellschaft. Wissen ist in unserer hoch technisierten Welt überlebenswichtig – und wir brauchen jemanden, der das Ganze organisiert.“ An dieser Stelle kämen die IHKs ins Spiel. Eine der maßgeblichen Aufgaben sei die einer Wissensmanagerin. „Und genau in dieser Funktion als Wissensmanager werden uns die neuen Räume einen wertvollen Dienst leisten.“
Bildungskapazitäten für 480 Schüler
Im neuen Gebäude gebe es Bildungskapazitäten für 480 Schüler in 27 Seminarräumen. Allein für dieses Jahr seien schon 850 Veranstaltungen vorgesehen. Wissen, das die Unternehmen bräuchten, um die Zukunft erfolgreich zu stemmen. Bildungsangebote der kurzen Wege seien möglich.
„Mit dem neuen Gebäude haben wir ein zentral gelegenes und gut erreichbares Umfeld geschaffen“, so die IHK-Präsidentin. „Gewissermaßen einen Heimathafen für große und kleine Bildungs- und Beratungsangebote. Einen Mittelpunkt für die Wirtschaft der Region.“ Mit dem neuen Gebäude sei eine Begegnungsstätte entstanden, in der viel Wissen fließen kann, so Hakenjos.
Aus Berlin reiste DIHK-Präsident Peter Adrian an. Er lobte das „effiziente und sparsame Wirtschaften“ der IHK und verteilte Seitenhiebe auf die deutsche Bürokratie. Er sei Mitglied der Gaspreiskommission gewesen, trotzdem verstehe er den abschließenden Gesetzestext selbst nicht.
Bei einem „Flying Buffet“ klang der Abend in gemütlicher Runde im Foyer aus. Dabei zeigte sich, dass das neue Gebäude nicht nur ein Haus der Wirtschaft sondern auch ein Haus der Begegnung ist.