Warum nur in Herrenzimmern, wenn es in Bösingen ebenfalls möglich ist. So dachte sich sicher der ein oder andere und machte sich Gedanken über Windkraftanlagen auf der Gemarkung des zweiten Ortsteils. Nun gibt es erste Ergebnisse.
Zwei Unternehmen sind in Bösingen-Ort im Spiel, wie Bürgermeister Peter Schuster informiert. Dies betrifft Privatgrund und Gemeindegrund.
Drei auf Privatgrund
Auf der einen Seite „iTerra energy“ (Gießen), die bereits mit privaten Eigentümern Verträge für drei Windenergieanlagen abgeschlossen haben. Nordwestlich und südwestlich vom Löherwald.
Maximal fünf im Wald
Auf der anderen Seite „badenova-Wärmeplus“ (Freiburg), die zusammen mit „iTerra“ bis zu fünf Windenergieanlagen auf kommunalen Waldflächen errichten wollen. Die Standorte: Globenwäldle und Hofbosch. Diese Anzahl sei das Maximale, angelehnt an den Windatlas 2019. Beide Unternehmen seien an Nutzungsverträge mit der Gemeinde interessiert, sagt Peter Schuster.
Hoch wie der Testturm
Wie auch auf Herrenzimmerner Gemarkung seien Anlagen im Spiel, die insgesamt etwa 250 Meter hoch seien (die Testturnhöhe). Also mitnichten diese “Windräder“, die unweit der Marienkapelle auf Dunninger Grund seit mehr als 20 Jahren stehen und sich drehen.
Der Gemeinderat hat sich in der Klausurtagung mit dem Thema erneuerbare Energie in seinen vielfachen Facetten beschäftigt, erklärt der Bösinger Bürgermeister. Um eben diese ebenfalls kennenzulernen, bietet die Gemeinde zwei moderierte Dialog- und Informationsveranstaltungen an.
Infos am 9. Oktober
Bei der zweiten wird der „Windpark Bösingen“ am Montag, 9. Oktober, 18 Uhr, in der Mehrzweckhalle Bösingen im Mittelpunkt stehen. Moderieren wird das Forum Energiedialog, Rottenburg.
Infos am 5. Oktober
Bereits vier Tage vorher, am Donnerstag, 5. Oktober, 18 Uhr, steht in der Turnhalle Herrenzimmern der „Windpark Herrenzimmern“ im Mittelpunkt. Hier liegt die Gesprächsführung in den Händen von SHR Moderation, Mannheim.
Herrenzimmern first
In Herrenzimmern ist ja das Vorhaben deutlich fortgeschritten. Im September 2021 hat der Gemeinderat bereits eine Grundsatzentscheidung getroffen – für drei Windenergieanlagen, zwei auf Privatgrund (Gewann Saugrube und Sponäcker) und eine auf einem Waldflurstück in „Kleinheide“.
Dieses liegt ziemlich genau an der Gemarkungsgrenze zu Villingendorf und Rottweil. Die Gemarkungsgrenze zu Epfendorf spielt beim Vorhaben im Hofbosch eine Rolle. Davon nicht tangiert sei der angrenzende Staatswald.
Nicht im Staatswald
Zwar gibt es bei ForstBW, also beim Land Baden-Württemberg, verstärkt das Bemühen, Windenergieanlagen zu bauen, mit Blick auf die bundesweit vorgegebenen Ziele für solche, und eben vor allem im Staatswald, doch laut Kenntnisstand des Bürgermeisters sei dieses Stück Staatswald davon nicht betroffen.
Für den Windpark Herrenzimmern läuft derzeit das Genehmigungsverfahren. Wenn alle Unterlagen und Gutachten vorliegen, will sich der Gemeinderat im Spätherbst damit auseinandersetzen und einen Beschluss („gemeindliches Einvernehmen“) fassen.
