Wie und woher der Wind im Bösinger Gemeinderat weht, erleben die Besucher der Sitzung in der Turnhalle in Herrenzimmern. Foto: Weisser

Aufreger: Bösinger Gemeinderat orientiert sich um / Mehrheitlich hat sich in der Sitzung der Wind gedreht

Eine Riesenüberraschung gab es am Donnerstagabend im Bösinger Gemeinderat.

Bösingen (kw). Nachdem es vor zwei Wochen noch ganz danach ausgesehen hatte, dass der Gemeinderat die geplante dritte Windkraftanlage am dafür vorgesehenen Standort ablehnen würde, fiel die Entscheidung nun doch anders aus.

In öffentlicher Sitzung befürworteten sieben Gremiumsmitglieder die Verpachtung eines Gemeindegrundstücks an die Firma Alterric zum Betrieb einer Windkraftanlage. Bürgermeister Johannes Blepp sowie die Herrenzimmerner Räte Nadine Fischinger, Daniel Glaser und Gudrun Müller votierten gegen den Pachtvertrag. Rainer Hezel (Bösingen) und Andreas Flaig (Herrenzimmern) enthielten sich der Stimme. Die Gemeinderäte Bernadette Stritt (Bösingen) und Thomas Hoppe (Herrenzimmern) waren entschuldigt.

Der Schultes formulierte die Gegenargumente wie folgt: Etliche Bürger, vor allem aus Herrenzimmern, seien unter anderem wegen der Nähe zur Ortsbebauung gegen diese Anlage. Zudem läge das angebotene Pachtentgelt "nicht unerheblich hinter vergleichbaren Angeboten zurück".

Pacht und Beteiligung

Die Befürworter beriefen sich einmal auf die Einnahmen in Höhe von 2,0 Millionen Euro (verteilt auf 20 Jahre). Eine dritte Anlage biete zudem für Bürger die Option, sich am Windpark zu beteiligen. Mehr als eine Stunde wurde am Ratstisch diskutiert und abgewogen. (Wir berichten noch ausführlich.)

Ein Vertreter des Unternehmens, das seit 30 Jahren Windparks entwickelt, projektiert, baut wie auch bewirtschaftet, stand Rede und Antwort.