120 bis 140 Mal im Jahr muss ein Entsorgungsunternehmen ausrücken, um wilden Müll zu entfernen. Foto: Ehlers/dpa

Er ist ein immer häufiger auftretendes Ärgernis, das den Geldbeutel aller Bürger belastet: wilder Müll. Er und die Abfallbilanz des Landkreises im Jahr 2021 waren kürzlich Thema im Kreisabfallausschuss.

Kreis Rottweil - Durchschnittlich 120 bis 140 Mal im Jahr muss ein Entsorgungsunternehmen im Kreis Rottweil ausrücken, um den irgendwo in der Natur illegal abgelagerten Müll zu entfernen. Das sind manchmal Autoteile, manchmal Reifen, Möbel oder Bauschutt. Annahmestellen für diesen Müll gibt es, jedoch würde die Abgabe dort Geld kosten.

Rund 37 Tonnen an wildem Müll – 30 Prozent mehr als 2020 – kamen im vergangenen Jahr zusammen, wie die Entsorgungsfirma Esslinger im Gespräch mit unserer Redaktion mitteilte. Kostenpunkt: rund 25 000 Euro. Die Hinweise auf den wilden Müll kommen meist von Spaziergängern, Förstern oder Ordnungsbeamten.

Elke Müller (Grüne) ärgerte sich im Kreisausschuss sichtlich über das Dauerproblem. "Können wir die Kosten für die Entsorgung nicht auf die Leute verteilen, die bei der illegalen Mülllagerung erwischt werden?", fragte sie. In so einem Fall handelt es sich, je nach Art des Mülls, um eine Ordnungswidrigkeit oder sogar eine Straftat, die eine Freiheitsstrafe nach sich ziehen kann.

Ordnungswidrigkeit oder Straftat

Bei wilden Müllablagerungen in und bei einer Kommune ist diese übrigens für die Entsorgung zuständig, im "Außenbereich" der Landkreis, wie die Verwaltung im Ausschuss erklärte. Nun galt es, die Sammlung und den Transport des wilden Mülls für ein Jahr – mit der Option auf eine Verlängerung um ein weiteres Jahr – neu zu vergeben.

Leistungen vergeben

Die Leistungen für die Entsorgung von wildem Müll und für die Gestellung und den Transport von Containern für Vereinssammlungen von Altpapier wurden an die Firma ALBA vergeben, der Auftrag für Gestellung und Transport von Containern für Landschaftssäuberungsaktionen von Vereinen, Schulen oder anderen Organisationen – rund 40 Container sind dafür jährlich nötig – an die Firma Esslinger. Die Vergabesumme war nicht öffentlich.

Nicht direkt auf wilden Müll, aber auf unerwünschte Ablagerungen bezog sich Hermann Acker (FWV). Immer wieder hätten die Kommunen damit zu kämpfen, dass Altkleider, Glas oder anderes Material im Bereich der überfüllten Container abgestellt würden. Er bat darum, zu prüfen, ob man den Abfuhrrhythmus punktuell erhöhen könne. "So wie es ist, werden wir nicht Herr der Lage."