Die Wild Wings um Ken André Olimb (links) zeigten gegen Iserlohn eine engagierte Leistung – aber in der Offensive passiert zu wenig. Foto: Sigwart

Nach der vierten Niederlage in Folge wird die Luft für die Schwenninger Wild Wings immer dünner. Muss sich Niklas Sundblad Sorgen um seinen Job machen?

Die Schwenninger Wild Wings rutschen immer tiefer in die Krise. Das 2:4 gegen die Iserlohn Roosters am Sonntag war die vierte Niederlage in Serie und die neunte der laufenden DEL-Saison. Tabellenletzter, sechs Punkte aus elf Spielen, 23:32 Tore, die schlechteste Offensive der Liga – die Zwischenbilanz ist ernüchternd.

Mangelnde Effizienz

"Das Spiel hätte auch anders ausgehen können", sagte Iserlohns Headcoach Brad Tapper nach der Partie und stimmte damit seinem Schwenninger Kollegen Niklas Sundblad zu, der "ein richtig gutes Spiel" seiner Mannschaft sah. Die Wild Wings kämpften, spielten gut und hatten zahlreiche Torchancen, doch am Ende haperte es einmal mehr an der Effizienz.

Von 43 Abschlüssen gingen 28 auf das Tor von Iserlohns Keeper Hannibal Weitzmann und zwei landeten im Netz. Die Roosters brachten von 36 Schüssen ganze 30 auf das Tor und trafen viermal.

Schwaches Powerplay

Sundblad sah die Schwächen seiner Mannschaft am Sonntag vor allem im Powerplay. Seine Mannschaft ließ mehrere Möglichkeiten aus, in Überzahl ein Tor zu erzielen. "Wir sind mit dem aggressiven Unterzahlspiel der Rosters nicht zurechtgekommen", ärgerte sich Sundblad nach der Partie. Obwohl die Schwenninger mehrfach das Momentum auf ihrer Seite hatten und der Befreiungsschlag förmlich in der Luft lag, stand man am Ende wieder mit leeren Händen da.

Sundblad enttäuscht

Sundblad zeigte sich entsprechend enttäuscht, forderte aber auch dazu auf, die Ruhe zu bewahren: "Diese Niederlage tut besonders weh, weil ich das Gefühl hatte, dass wir heute gewinnen konnten. Aber wenn wir jeden Abend so spielen, dann werden wir in dieser Saison noch viele Spiele gewinnen." Nach elf Saisonspielen muss man dennoch konstatieren, dass die vor der Saison im Schwenninger Lager selbst auferlegten Play-off-Ambitionen zunächst einmal in weite Ferne gerückt sind.

Abstieg im Nacken statt Playoff-Träume

Stattdessen haben die Wild Wings nun als Schlusslicht der Tabelle die wieder eingeführte Abstiegsregelung im Nacken. Davon will Sundblad aktuell aber noch nichts wissen: "Wir haben jetzt gerade einmal Oktober. Der Abstieg ist erst im März ein Thema." Sportdirektor Christof Kreutzer war aber schon vor dem Iserlohn-Spiel klar, dass man aktuell keine andere Wahl hat, also sich mit diesem Thema zu befassen: "Natürlich müssen wir aufpassen."

Geduld nicht endlos

Kreutzer erklärte am Montag auch, dass Niklas Sundblad auf jeden Fall am Freitag daheim gegen Mannheim noch weiter an der Schwenninger Bande steht. Der Wild-Wings-Manager betonte aber im gleichen Atemzug ebenso, "dass wir jetzt die Wende schaffen müssen. Es ist für uns eine sehr komplizierte Situation, weil Niklas Sundblad ein guter Trainer und das Verhältnis zwischen der Mannschaft und ihm intakt ist. Wäre dem nicht so, würde uns die Entscheidung sicher leichter fallen. Aber klar ist, dass wir schnell positive Ergebnisse brauchen".

Letzte Chance gegen Mannheim?

Ob das Spiel gegen Mannheim für Sundblad so eine Art "letzte Chance" darstellt? Kreutzer verneint dies: "Solche aufgebauten Drucksituationen bringen nichts." Und die Stürmersuche? "Läuft auf Hochtouren", so der Manager.