Gerade Kinder und Jugendliche werden laut Studien direkt von Werbung im Internet beeinflusst. Foto: dpa/Weronika Peneshko

Die Grünen im Bundestag fordern für Influencer ein europaweites Werbeverbot für bestimmte Produkte. Die Partei legte ein zehn Punkte umfassenden Papier für eine europäische Verbraucheragenda 2025 bis 2030 vor.

Die Grünen im Bundestag fordern für Influencer ein europaweites Werbeverbot für bestimmte Produkte. In einem Positionspapier der Fraktion werden Finanz- und medizinische Produkte, Glücksspiel und ungesunde Lebensmittel genannt, wie das „Handelsblatt“ am Dienstag berichtete. „Influencer-Marketing muss strenger reguliert werden“, heißt es demnach in dem zehn Punkte umfassenden Papier für eine europäische Verbraucheragenda 2025 bis 2030. 

Den Grünen geht es darum, Verbraucherinnen und Verbraucher besser vor unseriösen Praktiken im Netz zu schützen. Dafür sei „eine Harmonisierung der unterschiedlichen Regulierungen im EU-Binnenmarkt sinnvoll“, sagte die Vorsitzende des Digitalausschusses des Bundestages, Tabea Rößner, dem „Handelsblatt“. Aufsetzen könnten die schärferen Regelungen für Influencer-Marketing demnach auf dem europäischen Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act, DSA). 

Bundesverband Influencer Marketing begrüßt den Vorstoß

Rößner verwies auf Studien, die zeigten, dass gerade Kinder und Jugendliche sehr direkt von Werbung im Internet beeinflusst werden. „Sie wollen das essen und trinken, was ihre Vorbilder im Netz konsumieren, und das sind mitunter ungesunde, besonders zuckerhaltige Lebensmittel oder Junkfood“, sagte sie der Zeitung. „Aber auch Erwachsene lassen sich von Influencern verleiten, zum Beispiel riskante Finanzprodukte zu kaufen.“ Dabei würden viele geschädigt, die in die Falle fragwürdiger Empfehlungen tappen“. 

Der Bundesverband Influencer Marketing begrüßte den Vorstoß. Die Branche setze sich „seit geraumer Zeit für eine einheitliche Herangehensweise auf europäischer Ebene ein, um sowohl die Interessen der Verbraucher als auch die der Wirtschaftsakteure bestmöglich zu wahren“, sagte Verbandsvorständin Jeanette Okwu dem „Handelsblatt“.