Zu den geplanten Investitionen im Bereich der Wildberger Wasserversorgung zählt der Neubau des Pumpwerks im Stadtteil Gültlingen. Foto: Priestersbach

Die Wasser- und Abwassergebühren in Wildberg stehen in den nächsten Wochen auf dem Prüfstand. Vor dem Hintergrund steigender Stromkosten und notwendiger Investitionen müssen sich die Bürger der Schäferlaufstadt im kommenden Jahr voraussichtlich auf eine Erhöhung der Gebühren einstellen.

Wildberg - Einstimmig gab der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für die Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Damit liegen nun fundierte Zahlen für die Haushaltplanungen 2023 vor. "Es ist wichtig, dass der Gemeinderat heute die Wirtschaftspläne beschließt, damit wir in die Kalkulation der Gebühren eintreten können", erklärte Bürgermeister Ulrich Bünger.

Wie Stadtkämmerer Andreas Bauer ergänzte, sollen die neuen Wasser- und Abwassergebühren spätestens im kommenden Februar vom Gemeinderat beschlossen werden. "Wir vermuten, dass es kalkulatorisch nach oben geht mit den Gebühren", so Bauer. Die Verwaltung wird die Bevölkerung dabei wie schon im Vorjahr in Form eines sogenannten "Bevorratungsbeschlusses" über die Homepage und das Mitteilungsblatt auf die unter Umständen neuen Gebührensätze hinweisen.

Fremdwasserbezug teurer

Ursachen für diese Entwicklung sind unter anderem die hohen Kosten für den Bezug von Fremdwasser, die voraussichtliche Verdoppelung der Stromkosten für die Eigenbetriebe im kommenden Jahr sowie Preissteigerungen beim Materialaufwand oder den Aufwendungen für Roh- und Betriebsstoffe. Darüber hinaus stehen in den kommenden Jahren wichtige Investitionen auf der Agenda.

Andreas Bauer nannte als Hauptmaßname den strategischen Ansatz zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in den Stadtteilen Effringen und Schönbronn. Für den ersten Bauabschnitt liegt zwischenzeitlich der Zuwendungsbescheid mit einer Fördersumme von 2,17 Millionen Euro vor und die europaweite Ausschreibung ist erfolgt. Weitere Investitionen im Bereich der Wasserversorgung sind für den Neubau des Pumpwerks in Gültlingen oder verschiedene Wasserleitungsarbeiten vorgesehen. Etliche bauliche Maßnahmen kündigen sich ebenso im Abwasserbereich an – darunter der Neubau des Pumpwerks Kloster in Wildberg, der Regenwasserkanal im Deckenpfronner Weg, verschiedene Investitionen in der Kläranlage sowie Kanalsanierungen nach der Eigenkontrollverordnung.

Bevor der Gemeinderat zur Abstimmung schritt, machte Gerhard Ostertag (CDU) deutlich, dass die dargestellten Ansätze in den Wirtschaftsplänen der Eigenbetriebe nachvollziehbar seien. Deshalb "müssen wir in beiden Bereichen mit Gebührenerhöhungen rechnen", so der Fraktionsvorsitzende.