Der Polizeihubschrauber lockt beim Tag der offenen Tür der Hochschule für Polizei viele Besucher an. Foto: Schimkat

De r zweite Tag der offenen Tür in der 43-jährigen Geschichte der Hochschule für Polizei in Schwenningen brach verdient alle Rekorde.

VS-Schwenningen - Schon vor 10 Uhr strömten die interessierten Besucher zum Campus, wo sie vor dem Eingang vom imposanten Wasserwerfer erwartet wurden.

Noch nicht in Aktion, aber zu jeder vollen Stunden demonstrierte er, wie sich die Polizei gegen randalierende Fans oder Demonstranten erfolgreich wehrt. In alle Richtungen kann der Wasserstrahl, schmal und hart oder gefächert, mehr zur Warnung oder auch zum Selbstschutz gerichtet werden, 10 000 Liter Wasser führt der riesige Wasserwerfer an Bord.

Kurzer Blick zurück

"Stolz präsentieren wir uns heute", begrüßte Polizeipräsident Martin Schatz die stetig anwachsende Besucherzahl, die zum Sportplatz oder in Hörsäle strömten. Alle Wetterapps waren seit Tagen stündlich heruntergeladen worden, da getraute sich nicht der geringste Regenschauer in Richtung Campus. Schatz griff kurz in die Geschichte der Hochschule für Polizei, die im Jahr 1979 in Maria Tann gegründet wurde, während die ersten Gebäude im Campus entstanden und 1985 bezogen worden.

Stolz auf die Hochschule für Polizei

Die Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz hielt eine Ansprache, wobei sie die Uhr nicht aus den Augen ließ, denn es wartete eine eng getaktetes Programm sowohl auf dem Sportplatz als auch auf dem gesamten weitläufigen Campus. Bürgermeister Detlev Bührer vertrat den erkrankten Oberbürgermeister Jürgen Roth und zeigte sich stolz auf diese exzellente Hochschule für die Polizei.

Alles über den Hubschrauber

Punkt 10 Uhr schwebte der Hubschrauber der Landespolizei, der bei Baden-Baden stationiert ist, ein, um ebenfalls auf dem Sportplatz zu landen, wo er sofort der Mittelpunkt war. Der Airbus-Hubschrauber mit dem Hauptmotor von Pratt & Whitney und einem zweiten Motor am Heck, damit er sich nicht dreht, wurde geduldig von Pilot Oliver Kurtz erklärt, vor allem auch die eindrucksvolle Wärmebildkamera außen am Hubschrauber, die sich durch keine Drehung erschüttern lässt, imponierte. Nach 14-monatiger Grundausbildung habe er noch einmal zweieinhalb Jahre Ausbildung absolviert, bis er diesen Hubschrauber fliegen durfte, so der Pilot.

Fahrzeugkontrolle

Eine Fahrzeugkontrolle durch die Polizei wurde vorgeführt, genauestens über Lautsprecher begleitet. Dann kam schon die Hundestaffel der Polizei, die mit je einem deutschen und einem belgischen Schäferhund demonstrierte, wie zum Beispiel Sprengstoff vom Vierbeiner gefunden und "eingefroren", so nennt man die total bewegungslose Haltung des Polizeihunds, angezeigt wird. Der Kollege Deutscher Schäferhund hatte es mit flüchtigen, aggressiven Gaunern und einem unflätig schimpfenden Spaziergänger zu tun. Kein Problem für den Vierbeiner, für die beiden Herren schon eher.

Die Reiterstaffel

Ebenso viel Beifall erhielt die Reiterstaffel der Polizei, die mit vier Wallachen (die machen weniger Ärger, so der Ansager) einritt. Geschwenkte Fahnen, durch eine undurchsichtige Papierwand reiten, über Banner springen und an Feuerwerken vorbei, da war nichts mehr vom Fluchttier zu sehen. Ein Reiter stand auf seinem Pferd und schoss mit der Pistole, ja und? Kamerad Pferd wedelte gemütlich mit dem Schweif. Über eine Biertisch-Garnitur wurde mehrmals gesprungen, wobei Pferd Nummer drei lässig vorbeiritt und das jedes Mal. Strohballen wurden angezündet und brannten ordentlich, auch hier ritten die Polizeipferde durch, dazu gehörte schon sehr viel Vertrauen zum Reiter und eine gehörige Portion Nervenstärke.

Bestens organisiert

Vorträge in Hörsälen, Teamtraining, Campus-Führungen, Drohnen gab es zu sehen und Roboter auf Ketten, die nach Kampfmitteln suchten. Nicht vergessen werden darf das hervorragende Landespolizeiorchester und die gute Mensa sowie mehrere Foodtrucks. Alles war gut ausgeschildert, überall standen Polizisten und Studierende bereit zum Erklären oder Führen.

Mit 20 000 Besuchern gerechnet

Mit 20 000 Besuchern hatte man auf dem Campus gerechnet und sogar einen Shuttle-Bus eingerichtet, denn selbst die großen Parkplätze platzten aus allen Nähten. Wie Polizeipräsident Martin Schatz zur Begrüßung richtig gesagt hatte: "Wir können uns sehen lassen."