Da half kein Bitten und Betteln, die Vollmaringer Weiherhexen hatten sich bei ihrer Hexentaufe und im 40. Jahr wieder was für die Neuen einfallen lassen. Foto: Alexandra Feinler

40 Jahre Weiherhexen Vollmaringen und dann sind noch die Corona-Einschränkungen vorbei - das nutzte die Narrenzunft Vollmaringen beim Abstauben auf dem Dorfplatz gleich aus.

Nagold-Vollmaringen - Die Vollmaringer Musikanten unter der Leitung von Michael Johner hatten nicht nur den Vollmaringer Narrenmarsch, sondern weitere Fasnetslieder parat. Daher begrüßte Thomas "Tommes" Speidel zahlreiche gut eingestimmte Gäste: "Heute, hier auf dem Dorfplatz wird es beginnen: Das Toben, Lachen, Feiern und Singen. Lasst uns gemeinsam nicht länger warten, wir werden jetzt in die Saison 2023 starten."

Traditionell stellte er das Häs der Vollmaringer Narren vor. Für die Weiherhexen kleidete sich Nick Zimmermann, für die Teufel Tobias Kalmbach und für die Fruchtmaale Katrin Gern an. Der Narrenrat durfte natürlich nicht fehlen.

Übel riechender Hexen-Kessel

Nach zwei Jahren Pandemie freuten sich vor allem die Weiherhexen, die diese Saison ihr 40-jähriges Bestehen feiern. Daher ließ es sich auch Uli Schick nicht nehmen, die Neumitglieder nach dem Brauchtum in die Zunft aufzunehmen. Der Teufelspritzer von Steffen Köhnke aus dem nach Hering riechenden Hexen-Kübel war gar nichts gegen das Folgende – und das wussten die sechs Neulinge ganz genau.

So mancher hoffte, dass der Pate ihn beim Herings-Essen hilft und gleichzeitig Ober-Hex Uli Schick zufrieden ist. Doch das blieb bis zuletzt eine Überraschung und daher fieberten die Sechs gespannt ihrer Taufe entgegen. Brav sagten die Neuen den Weiherhexenspruch auf. "Fliegenschiss und Hexenfurz, das Leben isch doch viel zu kurz", wusste Uli Schick und fügte hinzu: "Wenn wir Hexenbrühe trinken und in Schlammlöchern versinken, fühlen wir uns richtig toll, die Fasnet isch doch wundervoll." Dann galt es den Hering aus dem schlunzigen Bottich zu holen, das kann nur eine mutige Hexe.

Den leckeren nach Ei stinkenden Hexentrunk leerten sich danach alle Getauften in den Schlund und sagten den Hexenschwur auf. Nach der Sägemehl-Taufe und lautem Geheul wünschte "Tommes" Speidel noch schöne närrische Stunden und schloss mit "Narri Narro". Unter Begleitung der Vollmaringer Musikanten ging die Narrenschar ins Vollmaringer Sportheim, wo die Eröffnung zünftig gefeiert wurde