Andreas Schwab aus Villingen-Schwenningen. Foto: sb

CDU hält Kreisparteitag in Vöhrenbach ab. Andreas Schwab aus VS kandidiert für Vorsitz.

Vöhrenbach - Man ist um Normalität bemüht. Mit einem Kreisparteitag morgen wollen die Christdemokraten im Schwarzwald-Baar-Kreis die Zerrüttungen in den eigenen Reihen kitten, die die monatelange, an die Nerven gehende Auseinandersetzung um die Bundestagskandidatur hinterlassen hatte.

Garant dafür könnte ein Mann sein, der die Querelen um den bisherigen Abgeordneten Siegfried Kauder offenbar unbeschadet überstanden hat: Andreas Schwab aus Villingen-Schwenningen, 39 Jahre alt und Europaabgeordneter. Schwab kandidiert beim Kreisparteitag in Vöhrenbach bislang ohne Konkurrenz um den Vorsitz. "Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, dass die CDU im Schwarzwald-Baar-Kreis bestimmende politische Kraft bleibt", sagt Schwab unserer Zeitung. Der binnenmarktpolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europaparlamant, dessen Großvater die CDU in Rottweil begründet hat, ist "stolz darauf, in dieser Partei zu sein".

Kurze Rückblende: Im November hatte der Donaueschinger Oberbürgermeister Thorsten Frei bei der Kampfabstimmung der CDU mit 1000 Mitgliedern in Bräunlingen den Bruder von Volker Kauder, dem CDU-Fraktionschefs im Bundestag, als Bundestagskandidaten entthront. Siegfried Kauder trat daraufhin auch als Kreisvorsitzender zurück, sodass die CDU im Schwarzwald-Baar-Kreis momentan von seinen Stellvertretern verwaltet wird. Auch diese werden morgen neu gewählt.

Frei seinerseits verzichtete darauf, sich als Kreisvorsitzender zu bewerben. So wurde der Weg frei für Andreas Schwab, der nach allen Eindrücken von einer breiten Basis in der Kreis-CDU getragen wird. Sogar Siegfried Kauder soll sich dem Vernehmen nach mit Nachfolger Schwab anfreunden können, will von diesem aber keine Ehrungen oder Geschenke annehmen.

Zum Kreisparteitag in der Stadthalle in Vöhrenbach werden 300 Mitglieder erwartet. An diesem Abend sollen mit einem Antrag, den Schwab einbringen will, Akzente für den ländlichen Raum gesetzt und Zukunftsperspektiven und Lebensqualität sowie die Verbesserung der Infrastruktur im Schwarzwald-Baar-Kreis diskutiert werden. Dass die Querelen auch noch mal zur Sprache kommen, schließt Schwab nicht aus. "Ein bisschen was", werde sicher noch mal "hochkochen."