Das Hochwasser vom 28. Juli 2014 hat erhebliche Schäden bei der Anlage des Sportangelvereins Villingendorf am Lichtgraben hinterlassen. Foto: Verein

Starkregen, Kormorane und Fischreiher setzen Fischweiher und Vereinsheim zu. Erhebliche Schäden und viele Arbeitsstunden.

Villingendorf - Die Überschwemmung nach dem Starkregen am 28. Juli 2014 und die dadurch verursachten Schäden am Fischerheim und den Fischweihern standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Sportangel-vereins Villingendorf.

Trotz großer Einsatzbereitschaft der Mitglieder seien noch immer nicht alle Schäden beseitigt, fasste Vorsitzender Wolfgang Mey zusammen.

Das Hochwasser habe erhebliche Schäden hinterlassen: Verstopfung des Bachdurchlasses; Ausspülung an der Betonstraße bis auf das Stahlgewebe; Ausspülungen im Bereich der Bachböschung; Ausspülung in der Böschung von Teich drei; erhebliche Gerölleinspülung in Teich drei; starker Wasserüberlauf am Mönch von Teich drei (seither sei der Damm undicht); starke Gerölleinspülung im Bachbett (dadurch wurden die Zuläufe zu Teich drei und vier verstopft); etwa zehn Zentimeter Hochwasser im Fischerhaus, wodurch der Holzboden aufgequollen sei; sichtbare Rissbildung am talseitigen Giebel des Fischerhauses; auch ein Großteil der Forellen in den Becken seien durch das Schmutzwasser und die damit verbundene Verdreckung der Kiemen verendet; die Zu- und Abläufe zu Teich drei und vier waren alle versteckt.

Vor allem hofft der Verein, beim Beseitigen der Schäden an den Fischweihern und am Fischerheim von der Gemeinde weiterhin unterstützt zu werden. Durch den Starkregen wurde der Vereinsraum im Fischerheim so stark beschädigt, dass dieser für Versammlungen derzeit nur begrenzt genutzt werden könne. Für aktuell stattfindende Versammlungen müsse derzeit ein Ausweichquartier gesucht werden.

Die Kostenvoranschläge zur Beseitigung der Schäden liegen der Gemeinde vor. Diese seien an die Gebäudeversicherung zur Bearbeitung weitergeleitet worden.

Von großer Einsatzbereitschaft und einer guten Arbeitsmoral im abgelaufenen Vereinsjahr berichtete der Vorsitzende. Es wurden von den aktiven Mitgliedern des Vereins im Jahr 2014, auch bedingt durch die Schäden nach dem Unwetter, mehr als 900 Arbeitsstunden geleistet. Was diese elf vollbracht hätten, sei, so der Vorsitzende, eine außergewöhnliche Leistung. Alleine die Arbeiten zur teilweisen Beseitigung der Unwetterschäden nahmen mehr als 150 Arbeitsstunden in Anspruch.

Der Verein bedankt sich aber auch bei der Gemeinde für ihre Hilfe bei der Beseitigung der Schäden. Insbesondere bei Bauhof-Mitarbeiter Thomas Scheuermann, der noch am Abend vor Ort gewesen sei und der in der Folge die gröbsten Schäden zeitnah und sehr sauber beseitigt habe, teilte Mey mit.

2014 standen laut Vereinschef nicht das Fischen an den Weihern, sondern die Instandhaltung und Pflege der Fischweiher, die Landschaftspflege und der Naturschutz rund um die Fischweiher im Vordergrund der Vereinsaktivitäten. Für diese Arbeiten wurden von den Mitgliedern mehr als 350 Stunden geleistet. Auch die Putzete im Bereich der Fischweiher und Teilen des angrenzenden Neckars, bei der einiges an Müll zusammengetragen wurde, gehörte dazu. Ebenso selbstverständlich seien die täglichen Rundgänge der Mitglieder um die Fischweiher.

Der Verein könne sich, so Wolfgang Mey, trotz der erheblichen Schäden durch das Unwetter über einen insgesamt guten Besatz in den Fischweihern freuen. Wie in den vergangenen Jahren musste auch in diesem Frühjahr ein erheblicher Verlust an Fischen durch Kormoran und Fischreiher festgestellt werden.

Der Sportangelverein sei seit vielen Jahren bemüht, die Fischweiher zu erhalten. Die drei kleineren Weiher wurden in den vergangenen Jahren mit Unterstützung der Gemeinde nach und nach auf Vordermann gebracht. Aus diesem Grund war für das Jahr 2014 geplant, den großen Weiher naturnah umzugestalten. Hierzu fanden bereits 2013 und auch 2014 zahlreiche Ortstermine und Besprechungen mit der Gemeinde und diverser Fachbehörden statt.

Durch die Umgestaltung sollten neue Lebensräume für die heimische Tier- und Pflanzenwelt geschaffen werden. Auch war beabsichtigt, verschiedene Fischarten in den Weiher einzusetzen zu können. Zusätzlich sollte die Landschaft im Bereich des Lichtgrabens in erheblichem Maße aufgewertet werden.

Nach derzeitigem Stand, so informierte Mey weiter, werde aus öffentlichen Mitteln vermutlich kein Geld für diese Maßnahme zur Verfügung gestellt. Mit dieser Entscheidung wäre der Sportangelverein bei der Finanzierung der Baumaßnahme auf sich alleine gestellt. Dies werde jedoch für den Verein bei der derzeitigen finanziellen Situation kaum zu stemmen sein. Der Sportangelverein sei daher für jede Art der Unterstützung dankbar.

Das Naherholungsgebiet Lichtgraben mit seinen vier Fischweihern sei eines der schönsten Plätze der Gemeinde Villingendorf und sollte, so die Meinung des Sportangelvereins, auf jeden Fall erhalten bleiben.