Der Felsbrocken soll aufgrund von loser Wurzeln auf die A 81 gestürzt sein. Foto: Bartler-Team

Wurzeldruck eines Baumes soll Felsblock an A 81 gelöst haben. Trauer um Todesopfer.

Villingen-Schwenningen - Auch zwei Tage nach dem tödlichen Unfall auf der A 81 wegen eines Felssturzes ist die Identifizierung des getöteten Porsche-Fahrers noch nicht vollständig abgeschlossen. Die Ergebnisse der Obduktion stehen noch aus.

Laut Polizei steht die Identität des Unfallopfers noch nicht fest. Dem Vernehmen nach soll es sich aber um einen Unternehmer aus Oberndorf handeln.

Die Ermittlungen liefen noch, sagte eine Sprecherin der Polizei am Montag. Der Mann war am Samstagabend nahe Villingen-Schwenningen gegen einen etwa 3,5 Tonnen schweren Gesteinsbrocken geprallt, der sich von einem Hang gelöst hatte und auf die Fahrbahn gestürzt war. Das Auto ging in Flammen auf und brannte vollständig aus.

Experten untersuchten am Sonntag den Hang und sicherten zwei weitere absturzgefährdete Felsbrocken. Die Autobahn blieb bis zum frühen Sonntagabend zwischen den Anschlussstellen Tuningen und Villingen-Schwenningen gesperrt.

Felssturz hatte offenbar "natürliche Ursache"

Laut Regierungspräsidium Freiburg hatte der Felssturz nach ersten Erkenntnissen des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) eine "natürliche Ursache". Offenbar habe der Wurzeldruck von Bäumen an der dicht bewachsenen Böschung den 3,5 Tonnen schweren Sandsteinblock 22 Meter oberhalb der Fahrbahn gelöst und ins Rollen gebracht.

Nach Angaben des Verkehrsministeriums in Stuttgart kamen in dem Fall mehrere unglückliche Umstände zusammen. "Wenn das erwartbar gewesen wäre, hätten wir etwas getan", sagte Sprecher Edgar Neumann.

Die Neigung des Hangs sei nicht sehr steil. Bisher habe es in diesem Bereich keine Probleme gegeben, sagte Neumann. Weil der gelöste Felsblock annähernd würfelförmig sei, habe er bis auf die Autobahn rollen können.

Autobahn wird regelmäßig kontrolliert

ADAC-Sprecher Johannes Boos sagte, solche Unglücke seien sehr selten. "Das ist ein unglücklicher Einzelfall." Die Verantwortung für Kontrollen liege bei den Ländern. "Die Kontrollen der Autobahnmeistereien sind sehr zuverlässig und gut", betonte Boos. Das zeige sich auch daran, dass bei Stürmen nur sehr selten Bäume auf Autobahnen stürzten.

Laut Regierungspräsidium Freiburg kontrolliert der Streckendienst der Autobahnmeisterei die A 81 täglich, auch an Wochenenden.

Im Herbst 2017 wurde aus Sicherheitsgründen ein rund 200 Tonnen schwerer Fels an einer Bundesstraße im Hochschwarzwald gesprengt. Die Straße war deswegen mehrere Tage lang gesperrt.

Anfang Juni war ein Gesteinsbrocken auf eine Kreisstraße im Alb-Donau-Kreis gestürzt und hatte diese schwer beschädigt. Damals wurde niemand verletzt. Die Straße musste ausgebessert werden.