Das Geheimnis verbirgt sich hinter verschlossenen Türen: Erste Blicke vom neuen Restaurant werden wohl nur die abholenden Kunden erhaschen dürfen. Foto: Pohl

Inhaber Sascha Zivkovic pocht auf Wohlfühlfaktor. Abholservice wohl ab nächster Woche.

VS-Schwenningen - Sie warten sehnsüchtig auf die Neueröffnung im "Capitol" an der Alleenstraße: "Planet Sports"-Inhaber Sascha Zivkovic und sein Team. Doch die Corona-Pandemie verhindert dies seit Wochen. Ein Betrieb unter Auflagen kommt für den Chef aber vorerst nicht in Frage.

Newsblog zur Ausbreitung des Coronavirus in der Region

Der Umzug von der Bertha-von-Suttner-Straße in die Alleenstraße hätte eigentlich längst über die Bühne gehen sollen. Doch dann kam die Corona-Pandemie und das "Planet Sports" könnte nicht wieder eröffnen. In dieser Woche wandte sich Inhaber Sascha Zivkovic über das soziale Netzwerk Facebook an seine Gäste, und auch mit dem Schwarzwälder Boten sprach er über die aktuelle Situation.

"Unsere Arbeiten am neuen Objekt sind jetzt bereits seit ein paar Wochen abgeschlossen. So wie es aussieht, ist uns der Umbau ganz gut gelungen und wir machen mit dem Umzug einen Schritt nach vorne. Wir freuen uns auf den Tag, an dem wir endlich aufmachen dürfen." Den Restaurant-Betrieb aufnehmen dürfte Zivkovic unter Auflagen bereits ab kommenden Montag. Doch das ist für den Gastronom keine Option. "Nach reiflicher Überlegung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass diese Option für uns nicht in Frage kommt. Die Gastronomiesparte, in der wir uns bewegen, würde ich als Kommunikations- und Speisegastronomie bezeichnen. Das bedeutet, dass für einen erfolgreichen Betrieb des Lokals (nicht im finanziellen Sinn) mehrere Punkte eine Rolle spielen. Ein ganz wichtiger davon ist die Atmosphäre."

Atmosphäre fehlt

Und genau diese ist unter den Auflagen der Landesregierung seiner Meinung nach nicht zu schaffen. "Allein beim Mindestabstand sprechen wir vom Abstand der Rückenlehnen der Stühle, während Gäste darauf sitzen. Es ist nicht der Abstand der Tische", erläutert Zivkovic im Gespräch. Er schätzt, dass er höchstens 30 bis 40 Prozent der Tische so aufstellen und an Kunden vergeben könnte. "Das macht für uns keinen Sinn." Hinzu komme, dass er sich seine Neueröffnung natürlich anders vorstelle.

Einfach ist diese Entscheidung aber auch für ihn nicht, denn auch er muss den wirtschaftlichen Aspekt im Blick behalten. "Momentan schließe ich eine Öffnung unter Auflagen aus. Aber ich kann nicht garantieren, sollte sich das noch zwei, drei Monate ziehen, dass wir noch immer daran festhalten können", sagt es Zivkovic deutlich.

Aushilfen trifft es besonders hart

Seit Beginn der Corona-Pandemie seien seine Angestellten entweder in Kurzarbeit oder feierten ihre Urlaubstage ab. "Besonders schwer betroffen sind natürlich seine Aushilfen, denn die hätten keinen Zusatzverdienst, bekämen aber auch kein Kurzarbeitergeld. "Darunter sind Studenten, aber auch alleinerziehende Mütter. Das ist für manche eine echt schwierige Situation", erzählt der Chef. Deshalb habe er seinen Mitarbeitern auch finanzielle Hilfe angeboten, sollten diese in Not geraten.

Sascha Zivkovic weiß um seine Verantwortung gegenüber seiner Mitarbeiter und deshalb gibt es für ihn auch nur einen Weg: "Wenn wir aufmachen, dann mit unserem ganzen Team." Und das, obwohl es sicherlich auch anders gehen würde. "Ich bin ehrlich: Wir sind vier Familienmitglieder. Wir könnten einen eingeschränkten Betrieb auch alleine stemmen, um uns über Wasser zu halten. Aber das machen wir ganz sicher nicht!"

Und so planen er und sein Team voraussichtlich ab kommender Woche eine Übergangslösung. "Wir werden mit dem Abholservice starten. So können wir unsere Festangestellten auch wieder mit ins Boot nehmen", sagt Zivkovic. Hier seien noch letzte Details zu klären, dabei gehe es allerdings mehr um die Art der Verpackung, als um das Konzept des Ablaufs. "Wenn unsere Kunden bei uns Essen holen können, dann täglich", betont Zivkovic.

Unterstützung ist da

Obwohl der Schwenninger Gastronom in den letzten Wochen keinen Umsatz machen konnte, wolle er nicht jammern. "Ich finde, wir haben die Unterstützung vom Staat bekommen, die wir bekommen konnten - und das recht zügig", sagt er.

Dass er dennoch sehr gerne auf die Pandemie verzichten würde und schnellstmöglich zurück in den normalen Alltag möchte, ist selbstverständlich. Und so hofft Gastronom Sascha Zivkovic, dass der Startschuss an der Alleenstraße nicht mehr lange auf sich warten lässt: "In der Hoffnung, dass alles bald wieder so wird wie es mal war... und besser."