Unerwünscht: Eine weitere Asylbewerberunterkunft im Goldenbühl. Foto: Eich

Bayrische Wohnunsverwaltung bekommt Gegenwind aus VS. Kein Interesse bei Kreisverwaltung.

Villingen-Schwenningen - Wohin mit den vielen Flüchtlingen? Eine Wohnungsverwaltung aus dem Bayrischen hat noch immer ein heruntergekommenes Haus im Goldenbühl im Auge. Doch trotz weiter steigender Flüchtlingszahlen winkt das Landratsamt ab, in dem ehemals von der Polizei genutzten Gebäude Asylbewerber unterzubringen.

Schon seit geraumer Zeit ist das Gebäude im Sucher der Wohnungsverwaltung. Doch schon nach Bekanntwerden der Planungen rumorte es, auch innerhalb der Kreisverwaltung. Aus verantwortlicher Stelle in Bayern heißt es nur, »dass es Widerstand« gegen diese Vorstellungen gegeben habe. Den Gedanken, in dem fünfstöckigen Haus Platz für Flüchtlinge zu schaffen, habe man zwar noch nicht ganz von der Liste gestrichen.

Doch aufgrund des Gegenwindes aus VS überlegt sich die Wohnbauverwaltung alternative Nutzungsmöglichkeiten, wie aus dem Gespräch herauszuhören war. Um welche »Alternativen« es sich dabei handelt, wollte man offen lassen. Früher waren in dem maroden Haus im Goldenbühl Verkehrs- und Kriminalpolizei untergebracht.

Der Bauantrag der Wohnungsverwaltung ging im Herbst letzten Jahres an das Baurechtsamt der Stadt VS. Doch ob ein Flüchtlingsheim betrieben werden darf oder nicht, das liegt in der Verantwortung der Kreisverwaltung. Und die hat nach wie vor kein Interesse an einer Nutzung. »Der Landkreis plant dort keine Unterbringung von Flüchtlingen«, erwidert Pressesprecherin Heike Frank auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. »Aus Sicht des Landratsamtes stellten sich andere Objekte als geeigneter oder kostengünstiger heraus.« So seien Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) derzeit ohne Mietzins für die Landkreise. Mietfrei in VS ist bisher das Heim in den Erbsenlachen.

Immer wieder gebe es von privater Seite Angebote, die an einer Flüchtlingsunterkunft interessiert sind. Kriterien für eine positive Entscheidung sind neben dem (Miet-)Preis auch Lage und Größe des Objekts. Neue Unterkünfte sollen in Villingen in den Gebäuden Freiburger Straße 28 bis 36 entstehen, die im Besitz der Bima sind und den Kreis keine Miete kosten. Vorgesehen sind auch Heime in der Schubertstraße 29 sowie in der Villinger Straße 62. Weitere Unterkünfte sind derzeit nicht geplant.