Siegfried Kauder und Herausforderer Thorsten Frei wollen beide das CDU-Bundestagsmandat. Foto: Klebitz/Montage:Ulm

CDU dominiert das Stimmenergebnis im Schwarzwald-Baar-Kreis. Heute Nominierung.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Mit Spannung wird die heutige Kampfabstimmung zwischen Siegfried Kauder und Herausforderer Thorsten Frei um das CDU-Bundestagsmandat erwartet. Zu der öffentlichen Nominierungsveranstaltung in der Bräunlinger Stadthalle, 20 Uhr, werden rund 600 Mitglieder erwartet.

Bislang ging die CDU im Schwarzwald-Baar-Kreis immer siegreich aus den Bundestagswahlen hervor und stellte in den vergangenen Jahrzehnten jeweils den Stimmenkönig. Doch die parteiinternen Streitereien während der vergangenen Monate um den Bundestagsabgeordneten Siegfried Kauder seien der Partei nicht förderlich gewesen, so die verschiedentlich geäußerte Meinung von CDU-Mitgliedern aus dem Kreis. Umso mehr erhofft sich die Partei, dass nach der heutigen Wahl wieder Ruhe und Geschlossenheit einkehrt, um bei der Bundestagswahl 2013 erneut ein gutes Ergebnis einfahren zu können.

Ein Blick auf die Wahl vor vier Jahren zeigt: Siegfried Kauder erhielt damals 47,4 Prozent der Erststimmen. Weit abgeschlagen folgte Friedrich Scheerer von der SPD mit 19,1 Prozent und die Grünen-Kandidatin Cornelia Kunkis-Becker mit 11,4 Prozent. Für Kauder war es bereits der dritte Erfolg, nachdem er die Bundestagswahlen 2002 und 2005 ebenfalls gewann.

Kauders Vorgänger war Meinrad Belle, langjähriger Bürgermeister in Brigachtal, der drei Amtsperioden lang, von 1990 bis 2002, den Wahlkreis im Bundestag vertrat. Hansjörg Häfele aus Bad Dürrheim hält bislang den Rekord als Bundestagsabgeordneter für die Region. Er war der direkt gewählte Abgeordnete von 1965 bis 1990, also 25 Jahre lang. Wobei während seiner Amtszeit der Wahlkreis neu formiert wurde. So besteht der heutige Wahlkreis Schwarzwald-Baar, zu dem auch das obere Kinzigtal gehört, erst seit 1980. Vormals war Häfele Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Donaueschingen, der die früheren Landkreise Donaueschingen, Stockach und Villingen umfasste.

Antwort fällt schwer

Häfeles Vorgänger im Wahlkreis Donaueschingen war Anton Hilbert, der mit Spitzenergebnissen gewählt wurde, bei der ersten Bundestagswahl im Jahr 1949 mit 54,6 Prozent, dann 1953 beachtliche 64,8 Prozent der Stimmen erhielt, 1957 noch 62,6 Prozent, und 1961 waren es 55,6 Prozent, bevor er das Mandat dann 1965 an Häfele übergab.

Die Informationen sind größtenteils Wikipedia entnommen. In dem freien Internet-Lexikon widmet sich ein eigenes Kapitel bereits den jüngsten Querelen der CDU im Wahlkreis um Siegfried Kauder.

Eine Anfrage unserer Redaktion bei den Christdemokraten zu den geschichtlichen Hintergründen ihrer Bundestagsabgeordneten im Wahlkreis Schwarzwald-Baar erwies sich als schwierig. Die Kreisgeschäftsstelle in Villingen verwies an das Archiv der CDU-/CSU-Bundestagsfraktion in Berlin. Dort aber waren auf die Schnelle lediglich einige wenige Zahlen zu den Wahlperioden von Häfele, Belle und Kauder zu erfahren. Der Pressesprecher der Kreis-CDU, Kai Palme, wollte mit einer Anfrage bei der Konrad-Adenauer-Stiftung weiterhelfen, erfuhr dort aber, dass zwar 48 Meter Akten über die CDU im Schwarzwald-Baar-Kreis vorlägen, aber alles in Papierform. Mit einer Antwort sei deshalb erst in drei Wochen zu rechnen. Da erwies sich das Internet als die deutlich schnellere Informationsquelle.