Es ist eine einzige Großbaustelle: Die Helios-Arena wird umgebaut. Foto: Pohl

Ablauf trotz Corona-Krise noch im Zeitplan. Zwei bis drei Logen schon dieses Jahr ausgebaut.

VS-Schwenningen - Die Heimat der Schwenninger Wild Wings wird umgebaut. Die alte Tribüne wird durch eine neue ersetzt, Stehränge werden zu Sitzplätzen. Der Plan sieht vor, die Baumaßnahmen bis spätestens Ende August beendet zu haben.

Von Corona-Krisen-Stimmung ist in der Helios-Arena am Mittwochvormittag nichts zu spüren. Während Architekt Uwe Schlenker, Wild-Wings-Geschäftsführer Christoph Sandner und KEB-Chef Klaus Hässler über die Baustelle führen, geht es mit Lärm und Funkensprühen der alten Tribüne an den Kragen. Tiefe Löcher in der Fankurve ermöglichen den Blick bis ins Fundament der Arena. "Dort werden neue Fundamente für die Tribüne eingesetzt", erklärt Uwe Schlenker.

Umbau der Helios-Arena beschäftigt viele Fans

Der Architekt hat den mittlerweile dritten Umbau des Eisstadions konzipiert. Dieser sieht bekanntlich vor, dass durch die Umwandlung von Steh- in Sitzplätze die Kapazität von 6200 auf 5300 Plätze reduziert wird. Zudem entstehen ein weiterer VIP-Bereich und Sponsoren-Logen im Oberrang, auch der Aufzug wird aufgestockt, sodass die zweite Ebene zukünftig auch für Rollstuhlfahrer erreichbar sein wird.

Fertigstellung im August geplant

"Von unserer Seite sind wir bislang im Zeitplan. Seit Montag werden die Fertigteile der neuen Tribüne gesetzt", gibt der Architekt Einblicke in das Geschehen. "Unser Ziel ist es, bis spätestens Ende August fertig zu sein", sagt Klaus Hässler, Geschäftsführer der Kunsteisbahn-Gesellschaft (KEB). Fertig sein bedeute, dass die Halle keine Baustelle mehr ist. "Die Eisaufbereitung soll planmäßig schon Mitte Juli beginnen", erklärt der Technische Leiter der KEB, Hermann Vikoler. "Keiner weiß, wann die Saison durch die Corona-Pandemie tatsächlich beginnt. Aber wir müssen bereit sein, wenn es soweit ist", bekräftigt Hässler, dass der reguläre Saisonstart Mitte September für den Umbauzeitplan gelte.

Im Zuge der Baumaßnahme wird auch die Eisfläche verkleinert. Einen Rundlauf wie bisher wird es nicht mehr geben. "Die unterste Reihe der Stehplätze endet etwa 80 Zentimeter vor der Bande", erklärt Schlenker. Christoph Sandner ergänzt: "Ich bin überzeugt, dass wir eine extreme Stimmung in der Arena haben werden. Die Kurve und auch die Sitzplätze auf der Gegengeraden werden viel näher am Eis sein."

Wegen Corona kein öffentlicher Spatenstich

Die Kosten sind laut Schlenker und Sandner "flexibel". Der Grund dafür ist, dass der Umbau hauptsächlich ein Projekt der Wild Wings GmbH ist und nicht der Stadt Villingen-Schwenningen. "Die Summe der Stadt mit einer Million Euro ist gedeckelt. Da kommt, egal was hier passiert, auch nicht mehr auf die Stadt zu", versichert Klaus Hässler. Neben dem grundsätzlichen Umbau der Tribünen, seien die geplanten Logen laut Sandner eine "Erweiterung des Standards". Soll heißen: Die werden von und mit Sponsoren, Partnern oder Gönnern des Vereins finanziert. "Wir gehen aktuell davon aus, dass wir dieses Jahr sogar schon zwei bis drei Logen ausbauen können", sagt Uwe Schlenker. Platz sei für maximal fünf gegeben.

Die Beteiligung der Fans laufe coronabedingt nicht so wie gedacht, erklärt Sandner. "Eigentlich wollten wir einen öffentlichen Spatenstich machen und Fans und Sponsoren mit ins Boot holen." Aktuell tausche er sich mit den Fanbeauftragten aus. Hier gehe es beispielsweise um die Positionierung von sogenannten Wellenbrechern. Apropos Wellenbrecher: Es gibt Fans, die nach Abbruch das Geländer, an dem sie über viele Jahre gestanden haben, nach Hause mitgenommen haben.