Die Geräte an den Laternen bei der Grüner-Baum-Kurve sind für eine Verkehrszählungen im Rahmen der Talumfahrung. Foto: Riesterer

Aufmerksamen Autofahrern sind sie vielleicht aufgefallen, die Geräte an den Straßenlaternen an der Grüner-Baum-Kurve. Doch was hat es damit auf sich?

Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg (RP), informiert auf Nachfrage unserer Redaktion: „Es handelt sich um Verkehrszählungen für die geplante Ortsumfahrung Schramberg (B 462).“ Für die Planungen sei der Verkehr an verschiedenen Stellen entlang der Bundesstraße sowie weiteren Knotenpunkten in Schramberg und Sulgen erfasst worden. „Dabei handelt es sich zum Teil um 24-Stunden-Zählungen, zum Teil um Zählungen zu Hauptverkehrszeiten und zum Teil – wie an der Grüner-Baum-Kurve – um eine Zählung über sieben Tage.“ Diese Zählung sei nun abgeschlossen und die Geräte würden am Freitag abmontiert.

Ziel sei es, anhand dieser Zählungen sowie weiterer vorhandener Daten wie zum Beispiel der Zähldaten aus dem Verkehrsmonitoring des Landes Baden-Württemberg ein Analysemodell zu erstellen, auf dessen Basis der Verkehr dann auf das Jahr 2035 prognostiziert wird, so Spannagel weiter. Dies werde benötigt, „um für die möglichen Varianten einer Ortsumfahrung Planfälle und damit die Verkehrsveränderungen im Netz zu ermitteln beziehungsweise zu prognostizieren“. Auf dieser Basis würden die Wirkungen hinsichtlich Verkehr sowie zum Beispiel Lärm und Luftschadstoffen beurteilt und miteinander verglichen.

Die ersten beiden Planungsphasen

Vor knapp einem Jahr hat das Regierungspräsidium für rund 420 000 Euro die ersten beiden Planphasen des Projekts an das Unternehmen BUNG Ingenieure AG aus Heidelberg vergeben. Phase eins ist die Grundlagenermittlung. Hauptsächlich klärt der Architekt oder Objektplaner dabei ab, welche Vorstellungen und Anforderungen der Auftraggeber (in dem Fall das RP) zu dem Projekt vorgibt, ermittelt unter anderem die Rahmenbedingungen wie Umwelteinflüsse (ob Bedarf an Gutachten besteht), den angepeilten Zeitplan oder macht eine erste Ortsbesichtigung.

Dem folgt Phase zwei, die Vorplanung. Dabei geht der Planer in erste Vorabstimmungen mit den Behörden und erstellt ein erstes grobes Konzept – in dem Details noch keine Rolle spielen, sondern eher grundsätzlich Gestaltung und Funktion des Vorhabens vorausgenommen werden. Zudem werden erstmals (nicht vom Auftraggeber) die Gesamtkosten grob geschätzt. Das RP hat diese für die Talumfahrung im vergangenen Jahr mit 158 Millionen Euro beziffert.