Wenn es nach dem Willen der Gemeinde Schömberg geht, soll in der Ortsdurchfahrt von Schwarzenberg künftig Tempo 40 gelten. Foto: Krokauer

In der Ortsdurchfahrt von Schwarzenberg gibt es viel Verkehr. Deshalb möchte die Gemeinde Schömberg dort Tempo 40. Doch da muss das Landratsamt in Calw mitspielen.

Schömberg - Ortsvorsteher und Gemeinderat Andreas Ehnis (CDU) hat immer wieder beklagt, dass viel Verkehr auf der Ortsdurchfahrt (Pforzheimer Straße) von Schwarzenberg unterwegs ist. Er forderte eine Gleichbehandlung mit dem Kernort und Langenbrand, wo auf einigen Straßen inzwischen Tempo 40 gilt.

Ein Gutachten des Karlsruher Ingenieurbüros Koehler und Leutwein stützt die Aussagen von Ehnis und kommt zu dem Ergebnis, dass die Lärmbelastung für die Anwohner an der Ortsdurchfahrt von Schwarzenberg hoch ist.

Zudem zeigten die Auswertungen der gemeindeeigenen Geschwindigkeitsdisplays bei einem Verkehrsaufkommen von rund 800 Fahrzeugen pro Tag, dass 30 Prozent der Fahrzeuglenker mehr als 60 Kilometer pro Stunde fahren, heißt es vonseiten der Gemeindeverwaltung.

Zwei Bushaltestellen

Kurz vor der Sommerpause empfahl der Ortschaftsrat von Schwarzenberg dem Gemeinderat, Tempo 40 für die Ortsdurchfahrt (Pforzheimer Straße) und die Calwer Straße zu beantragen. Dieser Empfehlung folgten die Gemeinderäte in ihrer Sitzung am Dienstagabend einstimmig. In der Pforzheimer Straße in Schwarzenberg gebe es ähnlich viel Verkehr wie in der Schwarzwaldstraße im Kernort, sagte Ehnis bei der Diskussion.

Außerdem verwies Ehnis auf die Sicherheit der Fußgänger. So seien in den vergangenen Jahren die Fußgängerüberwege in Schwarzenberg von drei auf einen reduziert worden. Es gebe zwei Bushaltestellen. An der Ortsdurchfahrt seien morgens viele Kinder zur Schule und zum Kindergarten unterwegs. Um einen Flickenteppich zu verhindern, plädierte er dafür, auf der Ortsdurchfahrt durchgehend Tempo 40 einzuführen und die zulässige Höchstgeschwindigkeit auch in der Calwer Straße von 50 auf 40 Kilometer pro Stunde zu reduzieren.

Kein Automatismus

"Wir werden wie die Löwen kämpfen", versprach Bürgermeister Matthias Leyn. Er machte aber deutlich, dass die Entscheidung letztendlich das Landratsamt in Calw treffe und es keinen Automatismus gebe.

Außerdem gab der Rathauschef zu bedenken, dass die Ortsdurchfahrt von Schwarzenberg keine Landes- oder Bundesstraße sei. Folglich greift keine Richtlinie der EU, die staatliche Stellen automatisch dazu verpflichtet, die Einwohner vor Lärm zu schützen.

"Wir hoffen, dass Calw wohlwollend entscheidet", sagte Gemeinderat Jan Neuweiler (MUZ) im Namen seiner Fraktion. Wegen des Anwohner- und Umweltschutzes begrüße sie Tempo 40. Gemeinderat Tino Bayer (UWV) sagte, dass er sich über den Antrag freue. Wegen des Sicherheitsaspekts hoffe er, dass die Entscheidungsträger in Calw sich die entsprechenden Gedanken machten.