Anna-Maria Zeller (links) und Heidi Kuhring hoffen auf viele begeisterte Besucher. Foto: Cools

(Junge) Menschen für Kultur zu begeistern, ist eine Herausforderung, der sich gerade viele Organisatoren stellen. In Oberndorf wird in den kommenden Monaten und 2024 ein spannendes Veranstaltungsprogramm geboten. Auch ein ganz neues Format ist geplant.

Ein Auftritt, der vor allem auch ein jüngeres Publikum ansprechen könnte, steht bereits am Samstag, 28. Oktober, an. Martin Fromme kommt mit „politisch unkorrekter Comedy“ in den Bochinger Kronesaal.

„Für uns ist das der Einstieg ins politische Kabarett“, erklärt Heidi Kuhring, Leiterin des Amtes für Kultur, Jugend und Senioren. Fromme startete in den späten 80ern als Teil des Comedy-Duos „Der Telök“ durch, ist mittlerweile solo unterwegs, war schon oft im Fernsehen präsent und nennt sich Deutschlands einzigen professionellen körperbehinderten, „asymmetrischen“ Komiker.

Große Fangemeinde auf Youtube

Denn Fromme macht aus seinem vermeintlichen Handicap keinen Hehl, sondern Comedy. So lautet der Name seiner Tour „Glückliches Händchen“. Bei seinem Auftritt wird er etwa folgende Fragen klären: War seine Hass-Lektüre in der Schule ’Faust 2’? Und hat er so großen Erfolg bei Frauen, weil er ein Typ ist, der nicht so klammert?

Stand-up, Gesang, Gelesenes, Improvisation, Multimedia und Inklusion – Martin Fromme bietet das alles am Samstag, 28. Oktober, ab 20 Uhr im Bochinger Kronesaal. Einlass ist bereits um 19 Uhr. Der Förderverein Kronesaal bewirtet.

Fromme hat auf der Videoplattform Youtube eine große Fangemeinde, deshalb hofft das städtische Kulturamt auch auf viele junge Besucher. Abgesehen davon sagt Heidi Kuhring: „Wir wollen künftig noch mehr mit Anspruch und Tiefgang bieten und hoffen natürlich, dass es auch dafür ein Publikum geben wird“.

Highlight für Irish-Folk-Liebhaber

Ein Highlight im Jahresprogramm und ein Pflichttermin für Irish-Folk-Liebhaber ist der Auftritt der „Seven Drunken Nights of the Dubliners“ am Sonntag, 26. November, ab 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr) in der Klosterkirche. Die Tribute-Band, die auf Welt-Tournee ist, wird die Geschichte der „Dubliners“ in Text und Musik erzählen und für ihren Auftritt eine irische Bar auf die Bühne der Klosterkirche bauen. „Gleichzeitig handelt es sich auch noch um hervorragende Musiker, also ein echt tolles Projekt“, sagt Kuhring.

Klassik ist beliebt

Komplettiert wird das Jahresprogramm durch die Meisterkonzerte: „Musik der Raritäten“ mit Anissa Baniahmad, (Flöte), Jesse Flowers (Gitarre) und Niklas Johansen (Gitarre) am Samstag, 21. Oktober, ab 20 Uhr und das Kurpfälzische Kammerorchester Mannheim anlässlich 30 Jahren Südwestdeutsche Mozart-Gesellschaft am Samstag, 18. November, ab 20 Uhr, jeweils in der Klosterkirche.

„Unser Klassik-Block läuft immer sehr gut. Da dürfen wir auch regelmäßig viele Gäste aus Rottweil begrüßen“, sagt Kulturmanagerin Anna-Maria Zeller. Das Jahr 2024 beginnt ebenfalls klassisch mit dem Neujahrskonzert nach Wiener Tradition am Dienstag, 2. Januar, ab 20 Uhr, bei dem die Ukrainische Philharmonie Lemberg zu Gast sein wird.

Zuvor wird das Kulturamt der Stadt Oberndorf nach dem erfolgreichen Start 2022 auch in diesem Jahr mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt am 9. und 10. Dezember vertreten sein und dort Karten verkaufen und das Abomodell, das es seit diesem Jahr gibt, vorstellen.

„Planet Floyd“ kommt 2024 wieder

Zu viel vom Programm für 2024 wollen Heidi Kuhring und Anna-Maria Zeller noch nicht verraten. Nur so viel: Vier Mal wird Musik geboten, zwei Mal Kabarett. Und eine der Veranstaltungen wird in der Beffendorfer Halle stattfinden.

Einen Act verrät das Kulturamt dann aber doch: Auf vielfachen Wunsch der Oberndorfer wird die „Pink Floyd“-Tribute-Band „Planet Floyd“ Oberndorf wieder einen Besuch abstatten. Zudem darf Oberndorf erneut eines der ersten Konzerte im Rahmen des Schwarzwald Musikfestivals ausrichten.

Kunst in der Klosterkirche

Auch Kunstausstellungen nehmen 2024 großen Raum ein. So wird der Künstler Luciano Moral im Sommer Werke in der Klosterkriche ausstellen. Ergänzt wird das Jahresprogramm durch Klassiker wie das Sommernachtskino und das stets gut besuchte „Easter Cross Festival“.

Außerdem ist ein ganz neues Format geplant. In Kooperation mit der Bücherei sollen so genannte Gartenlesungen angeboten werden, bei dem spannender Lesestoff mit dem Einblick in private Gärten kombiniert wird. Auf diese Weise können die Besucher mal ganz andere Veranstaltungsorte entdecken.

Programm muss sich wandeln

Man werde künftig verstärkt auf Kooperationen setzen, kündigt Kuhring an. Auf Landkreisebene beschäftige man sich zudem gerade damit, wie man die nächste Generation für Kultur an sich, aber auch für ehrenamtliche Arbeit im Kulturbereich begeistern könne. „Wir werden unser Programm langsam transformieren müssen“, erklärt Kuhring. Nur so werde man auch künftig genug Besucher anziehen.