Der Firmensitz von Lauffer Pressen im Industriegebiet Heiligenfeld Foto: Lauffer Pressen

Die Maschinenfabrik Lauffer GmbH & Co. KG ist bereits 150 Jahre ein fester Begriff im deutschen und internationalen Maschinenbau.

Horb - "Fortschritt mit Tradition war schon immer ein zentraler Gedanke bei Lauffer, und das hat von Anfang an den Erfolg unseres Unternehmens maßgeblich mitbestimmt. Unsere Innovationen entstehen aus dem festen Fundament unserer Traditionen heraus", sagt Christof Lauffer, einer der beiden Geschäftsführer anlässlich des Firmenjubiläum. Die Geschichte des Unternehmens ist durchaus wechselvoll und von Schicksalsschlägen nicht frei, der Erfolg gebe dem Unternehmen aber recht, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens.

Aktuell circa 260 Mitarbeiter im Unternehmen

Die Maschinenfabrik Lauffer GmbH & Co. KG oder kurz Lauffer Pressen ist Hersteller von hydraulischen, servo-hydraulischen und elektrischen Pressen sowie automatisierten Anlagen für die Elektronik-, Kunststoff-, und Metallverarbeitende Industrie. 1872 gegründet und heute in Horb a. N.ckar beheimatet, beschäftigt das Unternehmen aktuell circa 260 Mitarbeiter und gehört mit seinen Produkten zu den führenden internationalen Herstellern von Maschinen und Anlagen in den Bereichen Laminiertechnik, Kunststofftechnik, Umhülltechnik, Umformtechnik sowie Pulvertechnologie. Der Auftrag laute, sich an den speziellen Anforderungen und Bedürfnissen der Kunden zu entwickeln und diese umzusetzen. Lauffer könne auf eine langjährige und hohe Kundentreue zählen, betont Geschäftsführer Markus Oechsle.

Lauffer gibt Umsatz und Exportanteil bekannt

Die Geschäftsführung des Unternehmens liegt heute in den Händen von Markus Oechsle (Technik und Abwicklung) sowie Christof Lauffer (Vertrieb und Services). Interessant ist auch, wie der Vertrieb der Lauffer weltweit aufgestellt ist: Mit Unterstützung von circa 30 Vertriebs-und Servicepartnern erwirtschaftet das Unternehmen laut eigenen Angaben einen Umsatz zwischen 40 und 50 Millionen Euro jährlich. Der Exportanteil liege dabei zwischen 70 und 80 Prozent. Durchschnittlich zwischen 25 und 30 Azubis sowie Studierende befindet sich aktuell in der Ausbildung. Das sei ein hoher Anteil gegenüber der Zahl der Gesamtbelegschaft, unterstreicht das Unternehmen. Aus diesen Nachwuchskräften würden die späteren Mitarbeitenden rekrutiert.

Unternehmen betont Wichtigkeit der Ausbildung

Das "moderne Ausbildungszentrum" biete Azubis und Studierenden verschiedene Möglichkeiten, Tätigkeiten im Sondermaschinenbau fundiert zu erlernen. Ausgebildet werden Mechatroniker, Elektroniker, Industriemechaniker, technische Produktdesigner, Lagerlogistiker und Industriekaufleute. Zusammen mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg bietet Lauffer Pressen auch Studiengänge in den Bereichen Maschinenbau, Mechatronik und Elektrotechnik an. "Seit 2014 trägt das Unternehmendas Gütesiegel "1AAusbildungsbetrieb" der Industrie-und Handelskammer Nordschwarzwald", betont das Unternehmen.

Was ist das Erfolgsrezept? Die Geschäftsführung hält fest: "Es ist das gesamte Team, das die Dinge am Laufen hält. Wir müssten jetzt das gesamte Organigramm durchgehen, um niemanden zu vergessen, denn oft sind es gerade die Leute, die nicht die größte Sichtbarkeit haben, aber einen großen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten."

Lauffer gibt Standort-Bekenntnis ab

Die Geschäftsführung bekennt sich weiter zum Standort. "Wir investieren hier kontinuierlich, zuletzt in eine neue Lager-und Distributionshalle sowie die Erweiterung unseres Ausbildungszentrums. Damit bekennen wir uns eindeutig zu unserem Stammsitz, und das auch für die Zukunft. Wir werden also auch weiterhin aus Horb heraus die weltweiten Märkte bedienen. International kann man auch vom Schwarzwald aus!", so Christof Lauffer.

Eigene Niederlassung in China

Die strategische Partnerschaft mit der chinesischen HFM-Gruppe sei man 2018 eingegangen, "um uns noch besser auf die Zukunft und unsere angestrebte Rolle im internationalen Maschinenbau aufzustellen", so Oechsle. "Dieser Schritt brachte uns einen weiteren Schub bei Innovationen und Fortschritt. Lauffer hat damit sozusagen zwei Heimatmärkte: Deutschland beziehungsweise Europa und China. Das zeigt sich auch daran, dass wir im kommenden Jahr eine eigene Niederlassung in China eröffnen werden."

Weltweite Krisen fordern das Unternehmen

Corona, Fachkräftemangel, internationale Konflikte, Lieferkettenprobleme – es gibt zahlreiche Herausforderungen für die Wirtschaft und damit auch für Lauffer. Es sei dem Unternehmen wichtig, sicherer Arbeitsplätze zu bieten, unterstreicht Christof Laufer. Deswegen wolle man auch beim Recruiting flexibel sein. "Für gut ausgebildete, vor allem junge Fachkräfte werden Angebote wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten zunehmend wichtiger. Darauf müssen wir uns einstellen." Zu den weltweiten Krisen sagt Oechsle: "Das werden wir bis zu einem gewissen Grad wahrscheinlich auf uns zukommen lassen müssen, denn wir können Kriege und andere politische Veränderungen genauso wenig vorhersagen wie etwa eine Pandemie von den Ausmaßen, die uns mit Covid getroffen hat." Wie man am besten durch diese schwierigen Krisen kommt? "Unseren Traditionen folgen und innovativ bleiben", lautet für Oechsle das Erfolgsgeheimnis, genauso wie "nah am Kunden" zu sein.

Info: Firmen-Historie und Feierlichkeiten

Nach der Gründung von Lauffer als Schlosserei in Mühlen bei Horb, der sich zunächst mit dem Verkauf und der Reparatur landwirtschaftlicher Geräte beschäftigte, begann das Unternehmen um 1919 mit der Produktion der ersten mechanischen Obstpressen. Danach folgte ab circa 1930 der Bau und Vertrieb der ersten hydraulischen Pressen für die Obst-und Weinindustrie. Ab 1950 wurde das Portfolio durch die Entwicklung von hydraulischen Pressen für die Metallverarbeitung und Schallplattenherstellung sowie durch 2-und 4-Säulen Tiefziehpressen erweitert.1965 wurden Transfermolding-Pressen, Kunststoffpressen und Pulverpressen in das Produktionsprogramm aufgenommen. 1976 wurde die Expansion des Unternehmens auch sichtbar: Der Produktions-und Verwaltungsstandort im Horber Industriegebiet Heiligenfeld wurde bezogen. Nach der Brandkatastrophe von 1999 zog Lauffer 2001 in die neuen Produktions-und Verwaltungsgebäude ein. 2018 schlossen Lauffer und die chinesische HFM Press Group eine strategische Partnerschaft. Der Ausbau und die Erweiterung der Ausbildungswerkstätten und anderer Räumlichkeiten folgten 2019, ein Jahr später die Aufstockung der Logistikkapazitäten und der Einzug ins neue Logistikzentrum. 2022 folgt das vorerst letzte Highlight einer ereignisreichen Unternehmensgeschichte: Die Lauffer GmbH & Co. KG begeht ihr 150-jähriges Firmenjubiläum und stellt die Weichen für ene eigene Niederlassung in China.

Feierlichkeiten: Los geht es dann am Mittwoch, den 21. September 2022 und am Donnerstag, den 22. September 2022, mit den Lauffer Technology Days, einer internationalen Hausmesse, die erstmals nach der Corona-Pandemie wieder in vollem Umfang stattfindet. Am 22. September beschließt dann ab 18 Uhr eine feierliche Abendveranstaltung für geladene Gäste. Die Feierlichkeiten enden am Freitag, dem 23. September, mit einem Fest für Mitarbeitende, Familien und Ehemalige auf dem Firmengelände.