Auf und Ab im Steinbruch: Die Geländefahrt bereitet ganz jungen und auch älteren Passagieren gleichermaßen Spaß. Foto: Schwark

Rund 120 Unimog-Besitzer aus ganz Süddeutschland, einer sogar aus der Schweiz, reisten zum 17. Unimog-Treffen im Steinbruch am Lattenberg an. Der ausrichtende Verein freute sich über die Beteiligung und viele Besucher, die auch mitfahren durften.

Trotz hochsommerlicher Temperaturen und teils sengender Sonne schauten Hunderte von Unimog-Freunden im Dornstetter Steinbruch vorbei. Nach wie vor fasziniert viele Menschen die ausgereifte Technik dieser Fahrzeuge und auch der Landmaschinen vom Typ MB Trac. Auch diesmal waren nahezu alle Baureihen vertreten.

Begonnen hat die Erfolgsgeschichte mit dem Unimog 70 200, den die Firma Böhringer in Göppingen von Juni 1948 bis April 1951 fertigte, schilderte Regionalgruppenleiter Alexander Bohnet aus Tumlingen dem Publikum. Dann wurde die Produktion an Daimler-Benz verkauft. Ein Verkaufsschlager wurde der Unimog 411, von dem im Mercedes-Benz-Werk Gaggenau zwischen 1956 und 1974 genau 39 581 Exemplare produziert wurden. Einige unverwüstliche 411er waren auch in Dornstetten zu bestaunen.

Bis zu 20 Fahrzeuge sind gleichzeitig auf der Strecke

Und die Erfolgsgeschichte des Unimogs geht weiter. Die Baureihe 405 wird weiterhin in Wörth in der Pfalz gefertigt. Auf Fahrzeuge dieses Typs setzen viele Kommunen, Betriebe und Landwirte. Der hoch geländegängige Unimog der Baureihe 437.4 hingegen kommt bei Feuerwehren, Expeditionen und im Katastrophenschutz zum Einsatz. Mit bis zu 250 PS ist er eine echte „Kletterhexe“.

Bereits gegen 9 Uhr füllte sich am Sonntag der Steinbruch mit Unimogs, die sauber aufgereiht zu betrachten waren. Unermüdlich waren rund 40 Mitglieder der Regionalgruppe Nordschwarzwald des Unimog-Clubs Gaggenau im Einsatz, um den vielen Besuchern einen schönen Tag zu ermöglichen.

Andrang herrscht am Einstieg zu den Geländefahrten. Foto: Schwark

Die Gelegenheit, in einem Unimog auf einem anspruchsvollen Rundkurs mitzufahren, wurde rege genutzt und begeisterte Jung und Alt. Bis zu 20 Fahrzeuge waren gleichzeitig auf der 800 Meter langen Strecke im Einsatz und mussten Steigungen bis zu 45 Prozent bewältigen. Für die Zuschauer sah das zum Teil spektakulär aus. Den Mitfahrern wird die Tour erst recht in Erinnerung bleiben, ging es doch über fünf kernige Steigungen und Abfahrten.

Das Vergnügen für alle Beteiligten diente nebenbei auch einem guten Zweck. Den Erlös der Mitfahrten spenden die Unimog-Freunde der Nachsorge Klinik in Tannheim. Schon am Vortag hatte man für den Malteser Kinderhospizdienst und die betroffenen Familien Rundfahrten über den Parcours organisiert. Die Freude war groß, so Bohnet im Gespräch mit unserer Redaktion. Rund 45 Mitfahrer hätten dieses Erlebnis genossen.

Strahlende Gesichter nach einer abenteuerlichen Fahrt Foto: Schwark

Im Rahmenprogramm am Sonntag stellte eine Firma weitere Spezialfahrzeuge vor, ein Händler bot Unimog-Ersatzteile an. Die Spielvereinigung Dornstetten sorgte für die Bewirtung, die Feuerwehrabteilung Aach für einen geordneten Parkplatzbetrieb. Die THW-Ortsgruppe Freudenstadt war mit einem Aggregat vor Ort, um den Steinbruch mit Strom zu versorgen, die DRK-Ortsgruppe Talheim mit einem Fahrzeug und drei Helfern, die für Notfälle bereitstanden.

Club hat 8500 Mitglieder in 45 Ländern

Alexander Bohnet dankte der Firma Kaltenbach für das Überlassen des Steinbruchs und der Firma Faiss Bau aus Horb, die den Parcours vorbereitet hatte. Beim Regionalgruppenleiter selbst ist die gesamte Familie vom Unimog-Virus infiziert. Bohnets Privatsammlung besteht mittlerweile aus fünf Fahrzeugen.

Die Regionalgruppe Nordschwarzwald hat 260 Mitglieder, von denen 40 aktiv mitwirken. Der übergeordnete Unimog-Club Gaggenau hat rund 8500 Mitglieder in 45 Ländern. Die Regionalgruppe trifft sich jeden zweiten Freitag im Monat ab 19.30 Uhr in der „Linde“ in Oberiflingen zum Stammtisch. Interessierte sind willkommen. Jedes Jahr werden mehrere Ausfahrten organisiert.