Sowohl bei Neubau als auch Sanierung der Kita St. Cyriak wären Container für die Interimsunterbringung der Kinder nötig. Foto: Eveline Kern

Die Standortfrage der Schapbacher Kita St. Cyriak ist weiterhin ungeklärt. Der Gemeinderat will eine genauere Kostenschätzung von Abriss und Neubau des bestehenden Kindergartens zur Entscheidungshilfe heranziehen.

Mit grob geschätzten 4,5 Millionen Euro könnte der Neubau möglicherweise die kostengünstigste Variante für die Gemeinde darstellen.

Genauer vorgestellt wurden die Ergebnisse der Untersuchung zur Ertüchtigung des bestehenden Gebäudes am gegenwärtigen Standort im Vergleich zur Umrüstung der örtlichen Hauptschule entsprechend der behördlichen Vorgaben von Sabine Schmider vom gleichnamigen Architekturbüro. „Das Raumprogramm bei der Umnutzung der Schule zur Kita wäre erfüllbar“, stellte Schmider fest.

Die Architektur des Gebäudes ist ihren Ausführungen nach zwar strukturiert und klar, doch zu bedenken sind unterschiedlichste Dachformen und nach außen ungedämmte Betonflächen. Durch bauliche Durchdringungen sei im Zuge der Umnutzung die Sanierung von unter anderem Fenster, Fassaden und Dach unumgänglich. Die Räumlichkeiten für die fünf Gruppen, Essensbereich und Personal sind auf Erd- und Obergeschoss verteilt.

Verkehrskonzept als Knackpunkt

Schwierig, aber lösbar ist laut Schmider die Gestaltung des Außengeländes am Hang: „Ein Bereich könnte etagenförmig nach oben Richtung Wald fortgesetzt werden. Ebenfalls erfüllbar sei das Raumprogramm bei der Erweiterung des bestehenden Kindergartens, wie die Architektin erklärte. Statisch wäre eine Aufstockung des Gebäudes möglich, weiterhin eine Kernsanierung des Bestands notwendig. Erforderlich ist wegen des nötigen Eindämmens der Abbruch des Betonkranzes. Die Fläche des Außengeländes ist laut Schmider ausreichend.

Mit ein Knackpunkt wird das Erstellen eines Verkehrskonzepts sein, das an beiden Standorten behördlich gefordert wird. Vor allem die Straßenführung an der Schule ist vermutlich aufwendig und teuer.

Rat präsentiert sich zwiegespalten

Gemeinderätin Beate Belz (CDU) erkundigte sich nach der Vorgehensweise und den Kosten. Die sind laut Architektin in dem Konzept nicht erfasst. Auf weiteres Nachhaken von Belz bezweifelte Schmider, dass 100 000 Euro ausreichen werden.

Der Tenor im Rat präsentierte sich zwiegespalten. Haben einige die künftige engere Verzahnung von Kita und Grundschule im Blick, würden andere den Kindergarten gerne in der Dorfmitte behalten – alle jedoch haben die Kosten im Blick.

Vorgaben der Aufsichtsbehörden

„Sie sind die Entscheidungsträger, doch in erster Linie müssen die Vorgaben der Aufsichtsbehörden erfüllt werden“, gab Elvira Gaus, Kindergartengeschäftsführung der Verrechnungsstelle Villingen, zu bedenken. Sie könne die unterschiedlichen Sichtweisen nachvollziehen, doch beachtet werden sollte auch der Alltag der Kinder.

Bürgermeister Bernhard Waidele empfahl das Reflektieren des Gehörten und kündigte weiteren Austausch mit Eltern sowie Kindergartenleitung an.

Grobkostenschätzung im Vergleich

Umbau Schule
  Der Umbau würde etwa 5,2 Millionen Euro, die Außenanlagen 325 000 Euro und die technischen Anlagen 650 000 Euro kosten.

Umbau/Erweiterung Kita
4,6 Millionen Euro würden Umbau/Erweiterung der Kita kosten, die Außenanlagen 115 000 Euro, die Container für Interimsunterbringung 200 000 Euro, die technischen Anlagen 650 000 Euro.

Neubau Kita
4,5 Millionen Euro würde der Neubau der Kita kosten, 728 000 Euro die technischen Anlagen, 148 000 Euro die Außenanlagen, 238 000 Euro die Container für Interimsunterbringung.