Ingo Zamperoni zog die Schüler mit seinem Vortrag in den Bann. Foto: Gräber

Ingo Zamperoni, Moderator der Tagesthemen, stattete Oberndorf kürzlich einen Besuch ab.

Einen besonderen Gast durfte die Oberstufe des Gymnasiums am Rosenberg kürzlich begrüßen: Ingo Zamperoni, den viele von der Moderation der „Tagesthemen“ kennen.

Unterhaltsam und humorvoll erzählte Zamperoni eine Stunde lang von seiner Arbeit, erklärte das Format der „Tagesthemen“, beschrieb seinen beruflichen Werdegang und schilderte, wie eine aktuelle Nachricht zum Beitrag in den Tagesthemen wird.

So sieht seine Arbeit aus

Dabei hob er hervor, wie sorgfältig in der Redaktion gearbeitet werden muss, um möglichst wahrhaftig zu berichten, und wie lange an Texten gefeilt wird, bis sie den Ansprüchen genügen. Das Interesse der Zuschauer müsse in den ersten Sätzen geweckt werden, ehe man sie mit seriösen Hintergrundinformationen und Analysen versorge.

Die Welt, so Zamperoni, sei nicht schwarz-weiß, sondern es gebe dazwischen viele Abstufungen von Grau. Seine Aufgabe als Journalist bestehe darin, dieses Grau zu erklären und den Zuschauern Puzzleteilchen an die Hand zu geben, damit sie sich selbst ein Bild von der Welt machen können.

Nach der detaillierten Schilderung eines typischen Arbeitstags kam er mit leuchtenden Augen zum Schluss, dass er seinen Beruf vor allem deshalb liebe, weil dieser so abwechslungsreich sei.

Die richtigen Worte finden

Dass er mit Leib und Seele Journalist ist, offenbarte sich, als er sich den Fragen der Schülerschaft stellte. Auf alle konnte er eloquent antworten und Expertenwissen zum Besten geben. Zugleich zeigte er sich laut Mitteilung des Gymnasiums interessiert an den Fragen und erklärte den Jugendlichen die teils komplexen Sachverhalte auf verständliche Art.

Dabei gab er auch Einblicke in die Kunst, interessante Interviews zu führen, und in die Schwierigkeit, bei sensiblen Themen die richtigen Worte zu finden. Abschließend legte er den Schülern ans Herz, immer neugierig und kritisch zu bleiben.

Eine Grundskepsis gegenüber Nachrichten sei gut. Man solle sich immer fragen, wer von der Verbreitung einer Nachricht profitieren könne und welche Intention dahinter stehe.

Geduldig und locker plaudernd machte Zamperoni zum Schluss eine ganze Reihe von Selfies mit den Schülern. Der eine oder andere wird jetzt vielleicht häufiger einmal die Tagesthemen einschalten, um „seinen“ Moderator im Fernsehen zu sehen.