Viele Bürger jubeln über den Ausgang des Bürgerentscheids. Foto: Falke

Sprecher der beiden Initiativen äußern sich zum Ausgang des Bürgerentscheids. AGG mit Engagement überzeugt.

Tuningen - In einem sind sich die zwei Bürgerinitiativen am Ende des Prozesses um den Bürgerentscheid zum Gefängnis-Standort Tuningen dann doch noch einig geworden: mit der hohen Wahlbeteiligung von fast 75 Prozent sind sie sehr zufrieden und danken allen, die zur Wahl gegangen sind.

Fritz Vosseler, Sprecher der Aktionsgemeinschaft gegen ein Gefängnis in Tuningen (AGG), nimmt direkt nach der Bekanntgabe des Ergebnisses, das zugunsten der AGG ausgefallen ist, Glückwünsche entgegen. "Zuerst einmal sind wir froh, dass das Quorum erfüllt wurde, und der Gemeinderat die Entscheidung nicht treffen muss. Wir sind dankbar und glücklich, dass das Ergebnis zu unseren Gunsten ausgefallen ist", erklärt Vosseler in einer ersten Stellungnahme direkt vor dem Lebenshaus Ochsen, vor dem Bürgermeister Roth das Ergebnis verkündet hatte. Das Land habe mit massivem personellen und finanziellen Aufwand versucht, das Gefängnis nach Tuningen zu bringen, die AGG habe es nicht einfach gehabt, sich dagegen zu behaupten, ist Vosseler der Auffassung. "Wir haben von Beginn an die besseren Argumente gehabt, Gott sei Dank hat das auch die Mehrheit der Tuninger so gesehen", ist der AGGler sichtbar erleichtert. Nun hofft die Initiative, dass der Gemeinderat und das Land die richtigen Schlüsse daraus ziehen werden. Den Standort Weigheim hält Vosseler für nicht sehr wahrscheinlich. Er rechnet damit, dass aus politischen Gründen, die JVA am Justizstandort Rottweil gebaut werden könnte. Auf die Frage, ob die AGG an diesem Abend noch groß feiern werde, antwortet Vosseler: "Das Thema ist zu ernst, als dass wir eine große Feier machen, trotzdem werden wir nachher noch etwas zusammen sitzen."

Hanno Groh, der sich in der Gegeninitiative Arbeitsgruppe JVA, engagiert hatte, stellt die Ziele der AG JVA in den Vordergrund: "Unsere Aufgabe war so definiert, den Bürgern objektive Informationen an die Hand zu geben." Auch er ist über die hohe Wahlbeteiligung erfreut. "Der Bürger hat gesprochen, die Lage ist eindeutig", so Groh. Die AGG sah er während des Prozesses als sehr präsent und rührig. "Das mag schon eine Rolle für das Ergebnis gespielt haben", kann sich Groh vorstellen. "Das Abendland geht nicht unter. In 14 Tagen wird schon über etwas anderes gesprochen werden. Ich habe mit niemandem von den Gegnern ein Problem", stellt Groh klar und sieht keinen Graben quer durch Tuningen laufen.