Vorstandsvorsitzender Markus Huber (mitte) freut sich in der Verbandssitzung des Fremdenverkehrsverbandes Glattal über die vergangene Freibad-Saison – auch wenn diese in diesem Jahr ein wenig kürzer ausfiel. Foto: Kuster

Dank des Wetters: Der Fremdenverkehrsverband Glattal (FVV) blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück. Auch wenn da die Sache mit dem Chlorgas war.

Sulz/Dornhan - Der Fremdenverkehrsverband Glattal (FVV) hat sich in seiner jüngsten Verbandssitzung in der Stadthalle Dornhan mit den Sanierungen im Glatttal-Freibad Bettenhausen, dem Verbandshaushalt und der vergangenen Freibad-Saison beschäftigt. Markus Huber leitete als Verbandsvorsitzender die Sitzung.

Großes Lob über Sanierung

Als "außerordentlich gut gelungen", lobte er die Sanierungsarbeiten im Glattal-Freibad. Unter anderem wurde die Folie im Becken erneuert, sowie Liegefläche und Strand-Volleyball-Platz neu gestaltet. "Die Sanierungen haben das Bad zu 100 Prozent aufgewertet."

Allerdings fiel diese Aufwertung mit rund 1,1 Millionen Euro auch um einiges teurer aus als geplant – ursprünglich waren 900 000 Euro vorgesehen. Erwartet werden laut Huber noch die Schlussrechnungen für die Folienarbeiten, sowie Badewasser- und Elektrotechnik. Er lobte unter anderem den Einsatz des Fördervereins, wodurch man viele Kosten habe einsparen können.

Kassenkredit wird erhöht

Um dennoch möglichen Engpässen in der Zahlungsfähigkeit vorzubeugen, solle die Höchstgrenze des Kassenkredites auf 250 000 Euro angehoben werden – zumindest bis zur Erstattung, so Huber. Im nächsten Jahr könne man wieder zum Normalniveau von 100 000 Euro zurückkehren. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Steigende Stromkosten

Verbandsrechner Benjamin Gramlich stellte anschließend den Haushalt vor. Die Eröffnungsbilanz für 2020 wurde einstimmig angenommen, ebenso die vorläufige Jahresrechnung für 2021. Letztere unter dem Vorbehalt, dass sich noch "geringfügige Änderungen" ergeben könnten.

Für das kommende Jahr rechnet der Verband mit Einnahmen und Ausgaben von je 267 250 Euro sowie einigen Kostensteigerungen: 2021 habe man laut Huber Stromkosten von etwa 8100 Euro gehabt, diese Zahl dürfte um einiges steigen. Konkreteres für 2023 lasse sich erst ab Ende Oktober dieses Jahres sagen, ab da wisse man die aktuellen Strompreise.

Ein Darlehen weniger

Wegen der Bau- und Sanierungsmaßnahmen erwarte man zudem eine höhere Summe bei den Abschreibungen: 2021 lagen diese knapp unter 19 000 Euro; für dieses Jahr gehe man von etwa 37 000 und für nächstes Jahr von etwa 45 000 Euro aus. Ebenso rechne man mit einem Anstieg der Zinsen auf knapp 10 000 Euro – für 2021 werden derzeit etwa 5500 Euro Zinsen erwartet.

Was den Schuldenabbau angeht, plant der Zweckverband, knapp über 37 000 Euro im kommenden Jahr zu tilgen. Das Darlehen für die Installation einer Kollektoranlage solle sogar ganz getilgt werden.

Eine kürzere, aber erfolgreiche Freibad-Saison

Erfreuliches hatte Danny Voigt, Geschäftsführer der Firma Pooltrend, in seinem Bericht zu erzählen. Mehr als 22 000 Besucher konnten in der vergangenen Freibadsaison im Glatttal-Freibad begrüßt werden – und das, obwohl die Saison nur drei statt vier Monate dauerte.

Dafür war das Freibad – bis auf drei Tage – durchgehend geöffnet. "Da hat uns das Wetter gut in die Karten gespielt", kommentierte Voigt. Dank der Solaranlage sei die Wassertemperatur auszuhalten gewesen, und die wenigen kleinen technischen Störungen, die es gab, wurden souverän behoben. Auch die neuen Liegeflächen kamen laut Voigt gut bei den Besuchern an.

Kiosk in 2023 ohne Partner

Auf die Frage, wie er die Situation im Kiosk bewerte, sagte Voigt: "Es war durchwachsen und manche Beschwerde ist gewiss gerechtfertigt." Anfangs sei es schwierig gewesen und man habe vieles mit Druck nachbessern müssen.

Eigentlich sei Herr Kaver ein guter Partner gewesen und es werde schwer, jemanden anderen zu finden. Für nächstes Jahr wolle Voigt den Kiosk dennoch ohne Partner betreiben. "So habe ich mehr Handhabe und kann kurzfristiger auf Probleme eingehen."

Dauerkarte bei Gästen beliebt

Auch Markus Huber zeigte sich zufrieden mit der vergangenen Freibad-Saison. Zwar mussten in diesem Jahr die Preise erhöht werden und wegen der Baumaßnahmen war der Außenbereich nur eingeschränkt nutzbar. "Aber insgesamt hatten wir ein gutes Jahr und gute Zahlen", resümiert Huber. Als Beispiel nennt er die Dauerkarte, die trotz der kürzeren Badesaison von den Gästen verstärkt angenommen wurde.

Chlorgas-Melder löste aus

Insgesamt, so Huber, gab es keine großen Vorkommnisse während des Badebetriebes. Einzige Ausnahme blieb der Feuerwehr-Einsatz mit dem mutmaßlichen Chlorgas-Austritt im Juni diesen Jahres. "Auch wenn der Alarm angesprungen ist, herrschte zu keiner Zeit irgendeine Gefahr", betonte Huber. Solche Störfällen möchte man künftig mit Hilfe technischer Verbesserungen lösen, so Huber.