Das Dixi-Klo am Schwenninger Busbahnhof liegt seit Langem unbeachtet da. Eine Möglichkeit für Busfahrer, um ihre Notdurft zu verrichten, ist es längst nicht mehr. Foto: Schmidt

Das Erscheinungsbild des Schwenninger Busbahnhofs ist längst nicht mehr nur in Schieflage geraten, sondern wahrlich eine Notlage. Sinnbildlich hierfür steht, beziehungsweise liegt, das Dixi-Klo. Der Mangel an öffentlichen Toiletten ist nicht nur für Busfahrer ein Problem.

VS-Schwenningen - Ob die mobile Toilette am Busbahnhof tatsächlich seit Wochen oder gar Monaten umgeworfen auf der Seite liegt, oder ob der Abstand zwischen Wiederaufstellen und Umschmeißen so kurz ist, dass es dem nicht täglichen Fußgänger überhaupt auffällt, ist nicht klar. Fakt ist jedoch, dass das Dixi-Klo in der Regel unbenutzbar ist.

Im vergangenen Jahr hatte die Verkehrsgemeinschaft Villingen-Schwenningen (VGVS) die mobile Anlage auf eigene Kosten aufstellen lassen, da es für ihre Busfahrer am Schwenninger Busbahnhof keine öffentliche Möglichkeit gab, in den Pausen ihre Notdurft zu verrichten. Nun liegt das Dixi-Klo da, kann aber für seinen eigentlichen Zweck nicht verwendet werden. Frank Wiest, einer der Geschäftsführer der VGVS, beanstandete die Situation in der Doppelstadt bereits im September 2020. In einem Gespräch mit unserer Redaktion machte er deutlich: "Ja, das ist eine Katastrophe" und thematisierte damit das grundsätzliche Problem, dass es zu wenig öffentliche Toiletten für seine Fahrer gebe.

Möglichkeiten sind derzeit knapp

Auch in den Gemeinderatssitzungen wird die Situation immer wieder thematisiert. Dabei geht es nicht ausschließlich um die Möglichkeiten für Busfahrer und an den Nahverkehrsstrecken, sondern ganz grundsätzlich um die Anzahl öffentlicher Möglichkeiten. Vieles, was in der Vergangenheit angestoßen wurde, wie beispielsweise die sogenannte "Nette Toilette", ist durch die Pandemie ins Stocken geraten. Gastronomien, die Passanten den Zutritt zu ihrem stillen Örtchen gewähren, ohne, dass sie Kunden sind, gibt es in Schwenningen laut Liste zwei: das Irish Pub und das Café Vau. In Kombination mit dem City-Rondell, dem Culinara und der Toilettenanlage am Schwenninger Bahnhof wären es eigentlich im Bereich der Innenstadt gar nicht so wenig.

Allerdings hat die Corona-Pandemie grundsätzlich oder zumindest zwischenzeitlich zu einem Mangel geführt. So hatte man sich im Culinara dazu entschieden, die öffentliche Toilettenanlage vorübergehend ganz zu schließen. Einerseits war der Aufenthalt im Café nicht erlaubt, weshalb ein Toilettenbetrieb gar nicht verpflichtend war. Andererseits wäre dieser Kundenservice durch die zusätzlichen pandemiebedingten Hygienemaßnahmen deutlich teurer geworden, wie Culinara-Chefin Sabine Steinbrunner im Mai dieses Jahres erklärte. Und auch die Schließungen der Gastronomien während der Lockdowns sorgte zwangsläufig für den Wegfall von öffentlichen Toiletten.

Umgestaltung ist schon lange Thema

Anlagen, wie beispielsweise am Bahnhof, die einen Münzeinwurf erfordern, sind für die Busfahrer der VGVS ebenfalls keine Ideallösung. Dafür, dass die Busfahrer Münzen dabei und in den kurzen Pausen griffbereit hätten, seien diese selbst verantwortlich, erklärte Wiest seinerzeit.

Eine tatsächliche Lösung gäbe es wohl nur dann, wenn der Busbahnhof neu gestaltet und eine entsprechende Toilettenanlage errichtet würde. Schon vor Jahren war die Umgestaltung des Busbahnhofes Thema in den städtischen Gremium, seinerzeit – 2017 und 2018 – unter dem Aspekt ihn barrierefrei umzubauen. Auch wurde darüber diskutiert, ob es ein Umsteigebusbahnhof werden soll. Konkretisiert wurde ein solches Vorhaben allerdings seither nicht.