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Langer Weg zur Pinkelpause. Dixi-Klo am Busbahnhof in Schwenningen aufgestellt.

Villingen-Schwenningen - Die einen langen sich an den Kopf, weil es zum öffentlichen Thema wird. Andere langen sich an den Kopf, dass es überhaupt ein Thema ist. Die fehlenden Toiletten für Busfahrer aus dem Stadtgebiet.

Die Geschichte um fehlende WCs für Busfahrer aus der Stadt beginnt mit dem Anruf eines etwas irritierten wie besorgten Nahverkehrs-Nutzers beim Schwarzwälder Boten. Dem Doppelstädter will es nicht in den Kopf gehen, dass Busfahrern, die in VS ihre Runden drehen, nicht auf die Toiletten an den Busbahnhöfen gehen können. So habe er dies von einem Fahrer gehört, der im Auftrag der Verkehrsgemeinschaft Villingen-Schwenningen, VGVS, die Haltestellen anfährt. Frank Wiest, Geschäftsführer der VGVS fährt gerade in seinem Wagen, als er sich zu dem besagten Mangel äußern soll. Wiest ist zwar gerade auf dem Weg in den Urlaub. Das Thema ist ihm aber so wichtig, dass er auf den nächsten Parkplatz fährt. Mit einem "Ja, das ist eine Katastrophe", beginnt das Gespräch. "Ordentliche Toiletten gebe es in VS nicht", zumindest nicht solche, die seine Fahrer ohne größere Startschwierigkeiten nutzen könnten.

Toiletten nur mit Münzen

In Villingen, wird Wiest konkreter, könnten seine gut 40 Fahrer die Toiletten am Bahnhof zwar nutzen, aber nur mit Münzen, dies müssten seine Mitarbeiter organisieren. In Schwenningen sei die WC-Anlage geschlossen. "Da haben wir deshalb ein Dixi-Klo am Busbahnhof aufgestellt, auf eigene Kosten." Trotz mehrfacher Intervention sei nichts passiert. Zumindest in der Neckarstadt habe es vor Jahren noch eine andere Möglichkeiten gegeben. In der Pause seien die Busfahrer ins Rathaus gegangen. Doch mit der Neugestaltung der Fahrpläne seien aufgrund der engen Taktung die Pausen weggefallen. Wiest hätte auch einen Lösungsvorschlag: Einen Schlüssel für alle Busfahrer, die mal eine Pinkelpause einlegen müssen. Andere Toiletten im Bahnhofsbereich seien auch Coronabedingt ohnehin nur eingeschränkt nutzbar.

Wer könnte wie Abhilfe schaffen? Eine Antwort auf diese Frage zu bekommen, gestaltet sich nicht nur deshalb so schwierig, weil Verantwortliche noch im Urlaub sind. Die Stadt fühlt sich nicht in der Verantwortung: "Die Fahrer sind ja beim Busunternehmen angestellt", so die klare Ansage von Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt. Die öffentlichen Toiletten sind aber aufgrund ihrer Lage (Münsterplatz etwa) kaum eine Option.

Und die Deutsche Bahn? Ein Sprecher winkt ebenfalls ab und folgert richtig: Dies betreffe wohl die Busfahrer des Stadtverkehrs Villingen und Schwenningen. Denn die Busfahrer der SBG Südbadenbus GmbH "haben die Möglichkeit , die Toiletten im Verwaltungsgebäude am Bahnhof Villingen oder auch die Toiletten am Betriebshof zu nutzen". Ende der Durchsage.

Wie könnte den Fahrern der VGVS also geholfen werden? Der Bahnsprecher, der sich ohnehin über das Interesse an diesem "internen Thema" wundert, hat einen Vorschlag parat. Man könne ja das Gespräch mit der SBG führen. Doch der Verantwortliche, der sich mit der Lage in VS auskennt, ist noch im Urlaub. Und den übrigen Mitarbeitern war das WC-Problem bislang nicht bekannt.