In seiner Funktion als Präsident der THW-Bundesvereinigung besuchte SPD-Bundestagsabgeordneter Martin Gerster die THW-Ortsverbände Schramberg und Rottweil. Beide waren im Ahrtal im Einsatz.
Gerster folgte der Einladung des SPD-Kreisvorsitzenden Mirko Witkowski, der damit die große Bedeutung der Bundesorganisation für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unterstrich.
80 000 Ehrenamtliche Helfer sind bundesweit im THW engagiert. Schramberg und Rottweil sind zwei von insgesamt 668 THW-Ortsverbänden und gehören organisatorisch zur Regionalstelle Villingen-Schwenningen, deren neue Leiterin Patricia Grünheit ebenfalls anwesend war.
Platznot in Schramberg
In Schramberg begrüßte der stellvertretende Ortsbeauftragte Walter Gentner außerdem die Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, die SPD-Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur, die Schramberger SPD-Fraktionsvorsitzende Tanja Witkowski und einige Interessierte aus dem SPD-Ortsverein.
Nach einem kurzen geschichtlichen Abriss zur Entstehung des THW wurde die Delegation durch Verwaltungs-, Schulungs- und Technikräume des Schramberger THWs geführt. Auch ein Raum für die wichtige Jugendarbeit ist vorhanden und wird regelmäßig vom Nachwuchs genutzt.
Im Umkleidebereich wurde deutlich, dass Frauen noch nicht so lange ein selbstverständlicher Teil der Aktiven sind, ihr Platz ist, im Gegensatz zu dem der Männer, recht knapp bemessen. Auch Lager- und Unterstellmöglichkeiten für Fahrzeuge seien ausgereizt.
Die technische Ausrüstung und der Fuhrpark beeindruckten und verdeutlichten auch die hochprofessionellen Möglichkeiten des THW. Das Spektrum beinhaltet unter anderem Notstromaggregate, Wasserabpumpanlagen und Notinstandsetzungsgeräte. Auch unterstützt das THW beim Aufbau von Notunterkünften. Ein Teil des THW in Schramberg ist zum Beispiel die Fachgruppe N (Notversorgung und Notinstandsetzung). Die anwesenden Helfer berichteten von Einsätzen, zum Beispiel im Ahrtal oder während der Corona Pandemie.
Große Vorfreude in Rottweil
Nächste Station war der fast fertige neue Standort des THW Rottweil. Im Rohbau begrüße der Ortsbeauftragte Tobias Wagner die Delegation sowie die Bürgermeisterin von Zimmern, Carmen Merz, da die Immobilie auf der Gemarkung Zimmern gebaut wird. Beim Rundgang erweckte Wagner die noch leeren Räume durch mitreißende Beschreibungen zum Leben.
Er und sein Team konnten bei der Planung Einfluss auf möglichst effektive Raumnutzungsmöglichkeiten nehmen. Man habe mit elf Garagen jetzt Platz für alle bisherigen Fahrzeuge. Nach Fertigstellung werde der Standort alle Kriterien einer modernen und zweckmäßigen Funktionalität erfüllen, einschließlich einer Photovoltaikanlage und Dachbegrünung mit Vogeltränke. Die Freude auf den bevorstehenden Umzug sei groß.
Nach Ehrenamtlichen und Nachwuchs in der Jugend gefragt, wies Wagner auf den Motivationsschub hin, den der Neubau bringen könnte. Motivation funktioniere nicht mit 30 Jahre alten Fahrzeugen und alten, unattraktiven Unterkünften. Die Nachwuchssituation sei sehr zufriedenstellend, aktuell seien es 32 Jungen und Mädchen begeistert dabei.
Schutz kritischer Infrastruktur
Zum Abschluss seines Besuchs der beiden Ortsverbände verwies Gerster auf die neuen Herausforderungen, die der Klimawandel auch für das THW bringen werde. Hochwasser und Schutz kritischer Infrastruktur sind wichtige Themen. Aktuell werde gerade definiert welche Einrichtungen dazu gehören.
THW-Ortsverbände Rottweil und Schramberg waren beide im Ahrtal im Einsatz. Bei dem Extremwetterereignis mit Hochwasser starben 180 Menschen. Bis heute sind die Schäden in den Städten und Gemeinden, an den Gebäuden und Einrichtungen sichtbar. Der zivile Bevölkerungsschutz hat seither an Bedeutung gewonnen.