Die Technologiewerkstatt Albstadt hat einen weiteren großen Schritt nach vorne gemacht: Am Freitag wurde mit zahlreichen Gästen der Erweiterungsbau in Tailfingen eröffnet.
Albstadt-Tailfingen - "Innovation beginnt immer im Kleinen" – an diesen Satz, der bei der Eröffnung der Technologiewerkstatt im Jahr 2015 fiel, erinnerte Oberbürgermeister Klaus Konzelmann zum Auftakt der Einweihung. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus hingegen sei ein wirklich großer Schritt.
Damit wächst die Technologiewerkstatt um rund ein Drittel ihrer bisherigen Größe auf mehr als 450 Quadratmeter. Mit etwas Verzögerung wurde die Baustelle nun abgeschlossen. Die Erweiterung kostete rund 670 000 Euro, davon sind 190 000 Euro Fördergelder vom Land.
Sichtlich stolz war Konzelmann auf die Entwicklung des Innovationszentrums in Tailfingen. Schließlich habe es mit dem Kreismedienzentrum und dem Naturwissenschaftlich-Technischen Stützpunkt Albstadt starke Kooperationspartner gefunden und sei mit regionalen Unternehmen, Bildungspartnern und der Hochschule Albstadt-Sigmaringen zusammen gewachsen. Am Erweiterungsbau selbst haben viele regionale Firmen mitgearbeitet.
Nicht abhängen lassen
"Wir zeigen mit diesem Projekt, dass wir zukunftsorientiert arbeiten können", sagte Landrat Günther-Martin Pauli freudig und stellte klar: "Wir sind darauf angewiesen, uns in der digitalen Entwicklung nicht abhängen zu lassen."
Mit dem Kreismedienzentrum im Erweiterungsbau der Technologiewerkstatt könne man Schritt halten mit der digitalen Entwicklung und dabei einen stabilen Rückhalt für Lehrkräfte, Senioren und nachfolgende Generationen bieten. Der Landrat erinnerte an die ersten Gespräche im Jahr 2018, bevor der Kreistag 2020 den Umzug der Kreismedienstelle abgesegnet hat.
Partnerschaft für die Zukunft
Hauptaufgaben seien unter anderem die Vermittlung von Medienkompetenz, Gefahrenabwehr und der Umgang mit digitalen Medien. "Das ist eine Partnerschaft für die Zukunft", ist sich Pauli sicher. Auch die Verzahnung von Bildungsangeboten werde in den neuen Räumen forciert. Zudem erhielten Lehrkräfte dort professionelle Begleitung und laut Pauli ein "Rundum-Sorglos-Paket". In den neuen Räumen gebe es nun auch mehr Platz für Veranstaltungen.
Ein Thema, das dringend mehr Beachtung finden soll, sei Cyberkriminalität. Der Landrat findet es zum Teil erschreckend, was sich in diesem Bereich abspielt, weshalb ein wachsames Auge geboten sei.
"Die Rolle des Kreismedienzentrums wird sich wandeln"
Auch Michael Zieher, Direktor des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg, zeigte sich vom Erweiterungsbau begeistert. Waren früher Kreismedienzentren noch geprägt von Filmrollen, VHS-Kassetten, DVDs oder Leihgeräten, habe sich das inzwischen deutlich verändert. Gerade in Zeiten der Pandemie waren sie Gold wert, um Lehrkräften entsprechende Kompetenz für digitales Lernen an die Hand zu geben. Die Medien werden allesamt künftig digital zur Verfügung gestellt.
"Die Rolle des Kreismedienzentrums wird sich wandeln", kündigte Zieher an. Mit digitalen Medien hätten Lehrkräfte inzwischen ganz neue Möglichkeiten, Unterricht zu gestalten. "Wir können Dinge tun, die vorher einfach nicht möglich waren." Gleichzeitig hält er Unterstützung, Beratung und Betreuung durch das Kreismedienzentrum für unverzichtbar.
Kompetenzen weiterentwickeln
Die Kompetenzen für Schüler und Lehrkräfte müsse aufgebaut und weiterentwickelt werden. Die Bandbreite erstrecke sich dabei von der frühkindlichen Erziehung bis hin in den Seniorenbereich, erklärte Zieher. Er sieht im Erweiterungsbau und der Kooperation mit der Technologiewerkstatt eine Entwicklung in die richtige Richtung.
Benjamin Mayer von der Firma Mayer & Cie. überbrachte stellvertretend als einer von zahlreichen Firmen-Partnern seine Glückwünsche zur Vergrößerung. "Wir fühlen uns verpflichtet, in solche Projekte zu investieren", stellte er klar und wies darauf hin, dass gerade auch die Unternehmer eine Verantwortung für die Region hätten. Er versprach, die Technologiewerkstatt auch künftig zu unterstützen.
Im Anschluss an die Grußworte konnten die Gäste sich in den Räumen umsehen. Christoph Abt, Leiter des Kreismedienzentrums, bot Führungen in Kleingruppen an, die nebenbei miteinander ins Gespräch kamen.