Engagierte Albstädter beim Ebinger Workshop zum Thema Anschlussmobilität der Talgangbahn. Foto: Eyrich

Am 21. Juli entscheidet der Albstädter Gemeinderat über die Talgangbahn-Reaktivierung.

Albstadt - An vier Abenden im April und im Mai haben Verantwortliche und Planer das Gespräch mit den Albstädtern gesucht; mehr als 400 Bürgerinnen und Bürger nahmen die Gelegenheit wahr, zuerst beim Informationsabend in der Festhalle Onstmettingen am Ende April, danach bei Streckenbegehungen in Ebingen, Truchtelfingen, Tailfingen und Onstmettingen Mitte Mai und zuletzt bei einem Workshop zum Thema Anschlussmobilität, der in der Ebinger Festhalle stattfand, ihre Wünsche und Bedenken vorzubringen.

Enge Taktung und Sorge vor Lärm

Die Themen, die dabei angesprochen wurden, reichten von einer möglichst engen Taktung – für junge Leute auch bis in die Nacht hinein – sowie guten Anschlüssen an die Zollern-Alb-Bahn über den Antrieb – Diesel wollte niemand! – – bis zur Sorge der unmittelbaren Anwohner bezüglich Lärm und Erschütterungen. Bei den Begehungen wurden bereits sehr konkrete Lösungsansätze, etwa zur Lage der Stationen und zu den Bahnübergängen an der Strecke, diskutiert und kritisch hinterfragt; mehrere Bürgerinnen und Bürgern brachten Alternativvorschläge vor. Es wurde allerdings auch grundsätzliche Kritik laut; manche Diskussionsteilnehmer zogen die Attraktivität der Schiene im Talgang prinzipiell in Frage.

Der Albstädter Gemeinderat entscheidet

Nun ist der Albstädter Gemeinderat gefordert – am 21. Juli wird er darüber beschließen, ob die Talgangbahn kommen soll oder nicht. Entscheidet er sich für die Reaktivierung, sollen vom kommenden Herbst an auf Basis der Vorplanung direkte Gespräche mit den Anliegern der Talgangbahn geführt werden. Damit sich die Albstädter ein konkretes Bild vom künftigen Betrieb der Regional-Stadtbahn machen können, wird ab Donnerstag, 9. Juni, ein dreidimensionales Reliefmodell der Regional-Stadtbahn Neckar-Alb im Bahnhofsgebäude in Ebingen ausgestellt, mit dessen Hilfe sich zu dessen Öffnungszeiten die Fahrten auf der geplanten Linie S1, die von Onstmettingen über Ebingen, Balingen und Hechingen bis nach Tübingen führt, simulieren lassen. Außerdem werden diverse Karten zum Gesamtprojekt Regional-Stadtbahn Neckar-Alb gezeigt.

Bürgerbeteiligung geht weiter

Wie Landrat Günter-Martin Pauli versichert, soll es in Sachen Bürgerbeteiligung nicht mit den vier Veranstaltungen sein Bewenden gehabt haben. Im Falle einer Zustimmung des Gemeinderats werde der Zollernalbkreis, der als Eigentümer der Strecke die Vorplanung in Auftrag gegeben hat und die anfallenden Planungs- und Baukosten übernehmen würde, nicht nur Anregungen und Bedenken aus der Bürgerbeteiligung im Mai und Juni in die weitere Planung aufnehmen, sondern es würden "neue Beteiligungsformate hinzukommen".