Der SV Wachendorf leidet unter den hohen Energiekosten. Foto: Sina Schuldt/dpa/Sina Schuldt

Der SV Wachendorf steckt in einer finanziell sehr schwierigen Lage. Positiv war bei der schwach besuchten Hauptversammlung eigentlich nur, dass bei den Wahlen alle Ämter besetzt werden konnten. Erste Konsequenzen mussten schon gezogen werden.

Vorsitzender Horst Seifer hatte bereits im vergangenen Jahr seinen Rücktritt angekündigt. Die aktuelle Situation habe ihn aber bewegt, den Verein nicht hängen zu lassen. „Ich will mich nicht aus der Verantwortung stehlen“, sagte er.

Das abgelaufene Geschäftsjahr endete mit einem Verlust. Für die Sanierung der Außentreppe mussten Schulden aufgenommen werden. Richtig ärgerlich für den Vorsitzenden war die Entscheidung des Starzacher Gemeinderats, dass der Sportverein einen Kredit aus dem Jahr 2000 in Höhe von mehr als 25 000 Euro ab dem Jahr 2025 in fünf Raten zurückzahlen muss. Seifer zitierte den Vertrag, demzufolge die Rückzahlung dann fällig wird, wenn der Verein schuldenfrei ist. Das allerdings ist nicht der Fall, obwohl im Gemeinderat Gegenteiliges behauptet worden sei. „Wie wir die Forderung der Gemeinde bewerkstelligen sollen, ist mir zum aktuellen Zeitpunkt ein Rätsel“, sagte Seifer.

Einnahmen gehen zurück

Die Einnahmen im Sportheim gehen zurück, ebenso die Zuschauerzahlen bei den Heimspielen, während die Energiepreise steigen. Mangels Geld müssen Investitionen wie die Umstellung der Flutlichtanlage auf LED oder eine Solaranlage auf dem Sportheimdach auf Eis gelegt werden. Es sei damit zu rechnen, dass die 25 Jahre alte Heizungsanlage nicht mehr lange halten werde. Dringend ist zudem die Sanierung des Sportheimbalkons.

Investitionen nicht möglich

Trotz in Aussicht stehender Zuschüsse der Gemeinde seien diese Investitionen nicht umsetzbar. Seifer: „Immerhin müssen wir für die Gemeinde künftig einen jährlichen Überschuss von 5000 Euro erwirtschaften.“ Jetzt mache man sich im Vorstand Gedanken über Kosteneinsparungen. Das Fernseh-Abo für Bundesligaspiele sei bereits gekündigt worden.

Der Kassenbericht von Oswald Göppner verdeutlichte die angespannte finanzielle Situation. In den nächsten Jahren werde es nicht besser sein, befürchtete er. Es sei die „schlechteste Bilanz“ der vergangenen 40 Jahre. „So kann man nicht weitermachen. Ich weiß nicht, wie man die Schulden wegbringen soll“, warnte Manfred Hänle, der die Zahlen zusammengestellt hatte. Es müssten dringend höhere Einnahmen generiert und Ausgaben überprüft werden.

Im Fußball läuft es bei beiden aktiven Mannschaften nicht rund. Der SV machte mit Blick auf die sportliche Zukunft daher einen Vorstoß in Richtung einer SG Starzach. Die Mehrzahl der Spieler der SG Bierlingen/Felldorf habe sich jedoch gegen einen Zusammenschluss ausgesprochen, bedauerte Seifer. Das Thema Spielgemeinschaft ist damit allerdings nicht von Tisch. Jetzt sei man mit einem anderen Verein „aus der näheren Umgebung“ in Kontakt, deutete Seifer an. Dabei geht es im Moment jedoch nur um die zweite Mannschaft, die ohne Partner aus dem Spielbetrieb genommen werden müsste.