Stuttgarts Oberbürgermeister sieht es als Pflicht seiner Partei, ein Zusammengehen mit der Union ernsthaft zu prüfen. Aus ökologischer Sicht sei ein solches Bündnis besser für Deutschland als Schwarz-Rot.
Stuttgart/München - Der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hat sich für eine schwarz-grüne Koalition in Berlin ausgesprochen. „Ich appelliere an die Grünen, das mit der Möglichkeit des Gelingens zu prüfen“, sagte Kuhn der „Süddeutschen Zeitung“. Es gebe offenbar in der Bevölkerung den Wunsch, Ökologie und Wirtschaft zusammenzuführen. „Es ist unsere Pflicht zu schauen, ob ein schwarz-grünes Bündnis das könnte.“
Aus ökologischer Sicht wäre ein Bündnis von Union und Grünen besser für Deutschland als Schwarz-Rot. „Ich möchte nicht, dass in Deutschland eine große Koalition der Braunkohle regiert“, sagte Kuhn.
Die Spitzengremien der Grünen wollen an diesem Freitag gemeinsam über die weitere Ausrichtung der Partei beraten. Sie war bei der Bundestagswahl von 10,7 auf 8,4 Prozent abgesackt. Kuhn sagte in dem Interview, die Niederlage schwäche die Position der Grünen in möglichen Verhandlungen. „Aber man kann sich den Zeitpunkt nicht aussuchen.“
Es müsse in den Gesprächen mit der Union vor allem um Inhalte gehen. „Taktische Überlegungen der Parteien haben die Wähler doch satt.“ Kuhn gilt seit vielen Jahren als Vordenker einer Zusammenarbeit von CDU und Grünen.