Der südliche Teil der Gewerbehallestraße weist deutliche Schäden auf. In diesem Jahr wird die Straße daher saniert. Foto: Helen Moser

Nachdem im vergangenen Jahr eine ganze Reihe von Straßenbaumaßnahmen verschoben werden mussten, macht sich die Stadt nun daran, den Investitionsstau abzuarbeiten. Der erste Schritt: Die Sanierungen von Gewerbehalle- und Spittelbergstraße können angegangen werden.

Sowohl ein Teil der Gewerbehallestraße als auch ein Teil der Spittelbergstraße wird in den kommenden Monaten saniert – „endlich kann man da wirklich sagen“, kommentierte Bürgermeister Michael Rieger in den jüngsten Sitzungen von Gemeinderat und Technischem Ausschuss, in denen die Aufträge vergeben wurden. Denn beide Sanierungen waren eigentlich schon für das vergangene Jahr geplant gewesen, mussten dann aber wegen Mangels an Angeboten verschoben werden – im Falle der Spittelbergstraße sogar schon zum wiederholten Mal.

„Man spürt schon, dass im Tiefbaubereich wieder ein bisschen Wettbewerb da ist“, meinte Alexander Tröndle, Leiter des städtischen Bauamts. Ganz anders war die Situation Mitte des vergangenen Jahrs: Damals waren die Auftragsbücher der Tiefbauunternehmen voll – entsprechend schwierig war es, Angebote für Straßenbauprojekte zu bekommen. Das sei umso schlimmer, weil die Erneuerung der Infrastruktur – neben der Fahrbahnoberfläche werden auch Wasser- und andere Versorgungsleitungen erneuert – eigentlich dringend notwendig sei und nicht einfach aufgeschoben werden könne, erklärte Bauamtsleiter Tröndle im vergangenen Sommer im Gespräch mit unserer Redaktion.

Ende Mai und Anfang Juni starten die Arbeiten

Infolge der fehlenden Angebote blieben die beiden Straßen bislang allerdings in schlechtem Zustand – das wird sich nun ändern: Beide Straßen werden zumindest auf einem Teilstück saniert. In der Spittelbergstraße wird zwischen der Kreuzung mit der Straße Im Beifang und der Kreuzung mit der Luisenstraße die Gas-, Wasser-, Strom- und Breitbandversorgung erneuert. Zudem erhält die Straße in diesem Bereich einen neuen Belag. Der zweite Abschnitt der Baumaßnahme, der den unteren Bereich der Spittelbergstraße und somit auch die Sanierung einer Reihe von Stützwänden umfasst, soll dann im kommenden Jahr umgesetzt werden, erklärte Tröndle den Räten.

Aller guten Dinge sind drei: Nach zwei vergeblichen Anläufen wird nun zumindest ein Teilstück der Spittelbergstraße erneuert. Der Rest soll folgen. Foto: Helen Moser

Insgesamt kostet die nun anstehende Sanierung knapp 555 000 Euro. Diese Summe beinhaltet neben den Arbeiten am Straßenbelag auch die Erneuerung der Versorgungsleitungen für Wasser und Gas auf einer Gesamtlänge von knapp 250 Metern. Zudem werden Leerrohre für den Breitbandausbau verlegt und Maßnahmen an der Stromversorgung durchgeführt. Die Stadt muss einen Kostenanteil von knapp 322 000 Euro tragen.

Drei Bauabschnitte ab Ende Mai

Ausgeführt wird die Maßnahme in drei Bauabschnitten. Begonnen werden soll der Sitzungsvorlage für den Gemeinderat zufolge ab 30. Mai. Die Fertigstellungsfrist ist auf 12. Oktober festgesetzt.

Etwa in derselben Zeit soll die Baumaßnahme in der Gewerbehallestraße erledigt werden. Hier sind auf dem Teilstück zwischen der Kreuzung mit der Friedrichstraße und der Kreuzung mit der Gerwigstraße ähnliche Arbeiten geplant wie in der Spittelbergstraße: Die Gas-, Wasser- und Stromversorgung sowie der Fahrbahnbelag werden erneuert. Insgesamt kostet die Maßnahme knapp 195 000 Euro – die Stadt St. Georgen trägt davon etwa 131 000 Euro.

Auf Verkehrsteilnehmer kommen harte Monate zu

Damit kommen auf die Stadt geringere Kosten zu als ursprünglich angenommen: Der Haushaltsplanansatz liegt rund 44 000 Euro über der Angebotssumme. „Das ist auch mal eine schöne Sache“, freute sich aus diesem Grund Bauamtsleiter Tröndle. Weniger erfreulich sind die Verkehrseinschränkungen, die infolge des Bauprojekts in Kombination mit der Innenstadtsanierung auf die St. Georgener zukommen. „Das müssen wir jetzt in Kauf nehmen“, warb Bürgermeister Rieger um Verständnis.