Wo macht welche Wärmeversorgung Sinn? Das müssen die Stadtwerke klären. Foto: Silas Stein/dpa

Balingens Klimaschutzmanager Martin Boehme berichtet über den aktuellen Stand beim verpflichtenden Wärmeplan. Eine Kernfrage: Wie wird die Öffentlichkeit ins Boot geholt?

Am 1. Februar dieses Jahres hat der Landtag in Stuttgart das Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg verabschiedet.

Mit der Fortentwicklung des Gesetzes „wird unterstrichen, dass mit voranschreitendem Klimawandel die ambitionierten Bemühungen beim Klimaschutz stärker als bislang auch noch um Maßnahmen zur Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels ergänzt werden müssen“, heißt es auf der Homepage des Landes-Umweltministeriums.

Balingen ist verpflichtet, einen Wärmeplan zu erstellen

Am Dienstagabend hat Balingens Klimaschutzmanager Martin Boehme im Stadtwerkeausschuss erklärt, welche Aufgaben in diesem Zuge auf die Kreisstadt zukommen. Und die sind nicht ohne: Mit dem Gesetz geht für größere Kommunen – wie Balingen – die Pflicht zur Erstellung eines kommunalen Wärmeplans für bis zum Jahresende einher.

Hier ist man laut Boehme dran und teilt unter Einbeziehung unter anderem von Geodaten, Gebäudedaten, Leitungen, Strombedarf das Stadtgebiet in verschiedene Quartiere ein. Diese Bestandsaufnahme soll bis Ende Juli abgeschlossen sein.

Erneuerbare Energieversorgung soll gesteigert werden

Nach der Bildung dieser sogenannten Quartiere erhofft sich die Stadt mehr Aufschluss über die künftige Wärmeplanung: Sprich: Wo könnte sich ein Wärmenetz lohnen? Zudem soll dadurch eine Steigerung der erneuerbaren Energieversorgung erreicht werden.

Boehme betonte im Ausschuss: „Hierbei wollen wir alle mitnehmen.“ Stehen die Qurtiersentwürfe, sollen sie dem Gemeinderat sowie den betreffenden Ämtern vorgestellt werden. Auch die Einwohner sollen dann in die Debatte mit integriert werden. Transparenz wird also groß geschrieben.

Stadtwerke planen ein Marketingkonzept

„Aber wie genau soll diese Transparenz aussehen? Wie wird die Öffentlichkeit mitgenommen?“, fragte sich Erwin Feucht von den Grünen. Stadtwerkechef Harald Eppler: „Wir müssen nun erst abwarten, bis unsere Analyse Ergebnisse liefert. Daraus ergeben sich dann Empfehlungen.“ Diese sollen dann mit allen Parteien diskutiert werden.

Tamara Sauer vom Marketing der Stadtwerke Balingen ergänzte noch: „Wir sind gerade daran, ein Marketingkonzept zu erstellen.“ Über Social Media zum Beispiel sollen die Fortschritte sowie die Arbeit des Klimaschutzmanagers vorgestellt werden, um den Balingern einen besseren Eindruck von Boehmes Arbeit zu geben.

Martin Boehme brennt für den Klimaschutz

Dieser ist seit dem 1. Mai als erster Klimaschutzmanager in Balingen tätig. Aufgewachsen ist Boehme in Leutkirch, studiert hat er in Tübingen, jetzt wohnt er in Winterlingen.

Der 33-Jährige brennt für den Klimaschutz und genau deswegen hat er sich umgeschaut, welche brennenden Themen es gibt und wo er seine berufliche Zukunft sieht. So wurde er aufmerksam auf die Ausschreibung der Stadtwerke.

Nach Abwägung aller Interessen wird laut Stadtvorlage ein Entwurf vorgelegt und veröffentlicht. Sind alle Einwände ausgeräumt, kann der Wärmeplan demnach im Gemeinderat beschlossen werden.