Die Stadtkapelle spielt vor ihrem neuen Vereinsheim auf. Foto: Jacqueline Geisel

Die Förster-Wohnung in der Wildberger Klosteranlage hat einen neuen Zweck: Ab sofort dient sie der Stadtkapelle als Vereinsheim. Letzten Mittwoch fand die offizielle Schlüsselübergabe statt.

Die Musiker der Stadtkapelle stellen ihre Notenständer vor dem Gebäude im Klosterhof Nummer sechs auf. Beschwingte Blasmusik erklingt, die Vertreter von Stadtverwaltung und Gemeinderat hören gespannt zu.

Wenige Minuten später werden sie staunend durch die ehemalige Förster-Wohnung laufen. In den letzten Monaten wurde diese von Grund auf saniert und teilweise umgebaut. Einen großen Teil der Arbeiten hat die Stadtkapelle ehrenamtlich gestemmt. Denn ab sofort dienen die Räume den Musikern als Vereinsheim.

Bislang nutzte die Stadtkapelle Wildberg Räume in der benachbarten Musikschule. Für beide Institutionen wurde der Platz jedoch langsam knapp, bemerkte Bürgermeister Ulrich Bünger.

Musikbegeisterung führt zu Platznot

Die Stadtkapelle verfügt neben einem starken Orchester über eine Jugendkapelle mit 15 Jungen und Mädchen. Die Musikschule ihrerseits kann stolze 973 Belegungen verzeichnen.

Die ehemalige Förster-Wohnung bot sich an, um die Situation zu entzerren. Der Boden gehört der Stadt, erklärte Bünger, das Gebäude dem Land, welches die Räume freundlicherweise an die Stadt vermietete.

Ehrenamtliche erhielten Hilfe

Die Stadtverwaltung nutzte die Chance gerne, um ihrer Stadtkapelle neue Möglichkeiten für ihre musikalische Arbeit zu eröffnen, so der Rathauschef. Denn: „Was wäre die Schäferlaufstadt ohne Stadtkapelle?“ Zumal die Ehrenamtlichen einen großen Teil der Arbeit in Eigenleistung gestemmt haben. Hilfe erhielten sie vom städtischen Baubetriebshof sowie verschiedenen Handwerkern. Außerdem gab es eine Finanzspritze von LEADER.

Bürgermeister Bünger und Heike Löffler, Geschäftsführerin der Stadtkapelle, waren sich einig: Dieses Projekt hat den Zusammenhalt der Musiker noch weiter gestärkt und ein eigenes Vereinsheim wird dazu noch weiter beitragen. Löffler dankte Bürgermeister Bünger und seinem Verwaltungsteam für ihren großen Einsatz.

Jugendkapelle hat Pläne

Ein Dank, den Bünger direkt an die Gemeinderäte weitergab, die das Projekt unterstützten. Die Freude über das „neue, tolle, eigene Vereinsheim“ ist groß, erzählte Löffler. Man habe schon einige Ideen für die künftige Nutzung, unter anderem durch die Jugendkapelle.

Dirigent Achim Olbrich verfügt dort über einen Unterrichtsraum für die Musikschul-Schüler, außerdem können Uniformen und Co. dort gelagert werden. Ganz besonders bedankte sich die Geschäftsführerin bei Rolf Kugel, Klaus Stockinger und Lothar Schächinger für ihre Unterstützung bei der Renovierung.

Gut in Handwerk und Musik

Ein großes Lob sprach sie auch ihren Mitgliedern aus, die nicht nur „tolle Musiker“ seien, sondern auch „hervorragende handwerkliche Fähigkeiten“ unter Beweis gestellt hätten.

Holger Probst, Leiter der Hochbauabteilung beim Amt Pforzheim der Vermögen und Bau Baden-Württemberg, wohnte der Einweihung des Vereinsheims als Vertreter des Vermieters bei. Er freute sich, dass das Kloster auf diese Weise mit Leben gefüllt wird.

Kultur bleibt am Leben

Musikschule, Stadtkapelle, Museum und Veranstaltungen – das sei eine „schöne Mischung, optimal, damit Kulturliegenschaften am Leben bleiben“. Es sei wichtig, denkmalgeschützte Gebäude wie dieses zu erhalten, denn sie „stiften Identität“.

Probst lobte das gemeinsame Engagement der Nutzer und fand es schön, dass das Land hierzu beitragen konnte.