Mit noch mehr Fällen als im Vorjahr hat sich die Staatsanwaltschaft in Hechingen befassen müssen. Foto: sb/Ungureanu (Archiv)

Das Jahr 2022 hat der Staatsanwaltschaft in Hechingen noch mehr Verfahren und damit ein größeres Arbeitspensum gebracht – ein neuer Höchststand.

Ronny Stengel, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, hat jetzt den Bericht über das Geschäftsjahr 2022 vorgelegt.

In Hechingen arbeiten zwölf Staats- und Amtsanwälte in Vollzeit und sieben in Teilzeit. Demnach waren bei den Staatsanwälten und Amtsanwälten in Hechingen etwa vier Stellen unbesetzt, das entspricht etwa 78 Prozent der Planstellen. Das stelle den schlechtesten Wert aller Staatsanwaltschaften in Württemberg dar, der Durchschnitt liegt bei 86 Prozent Besetzung.

Durchschnittlich hatte jeder Dezernent 2022 rund 973 Ermittlungsverfahren gegen namentlich benannte Tatverdächtige (2021: 876) und 541 Ermittlungsverfahren gegen unbekannte Täter (2021: 475) zu bearbeiten. Insgesamt fielen 24764 Verfahren an, 13 304 gegen namentlich benannte Tatverdächtige („Js-Verfahren“): Im Vergleich zum Vorjahr (11 498 Verfahren) bedeutet das eine Zunahme um 15,7 Prozent.

Durchschnitt 47,39 Tage pro Verfahren

Die durchschnittliche Verfahrensdauer belief sich 2022 auf 47,39 Tage pro Verfahren. Das ist etwas schneller als 2021 mit damals durchschnittlich 48,69 Tage.

Ab 1. März wird in Hechingen dritte Ermittlungsabteilung eingerichtet. „Es ist erfreulich und wird begrüßt, dass eine zusätzliche halbe Stelle seitens des Justizministeriums für die Leitung der neuen Ermittlungsabteilung geschaffen wurde“, bewertet Stengel.

Neue Räume ab dem zweiten Quartal

Derzeit werden neue Räume für die Staatsanwaltschaft gebaut. Dafür sind insgesamt rund 6,5 Millionen Euro veranschlagt. Der Umzug soll im zweiten Quartal 2023 erfolgen.

2022 hat sich die Staatsanwaltschaft neben vielen „normalen“ Verfahren auch mit einigen befasst, die überregionales Interesse erregten: Der Doppelmord in Albstadt, die illegale Demonstration beim Wohnhaus des Ministerpräsidenten in Laiz, die Messerattacke einer Bisingerin auf ihren Vermieter und der versuchte Totschlag mit einer Leiter in Albstadt zählten dazu.