Ein großer Andrang herrschte am Mittwoch beim Heimspiel des FC 08 Villingen gegen den FC Holzhausen. Doch das Spiel musste aufgrund eines drohenden Gewitters abgesagt werden. Foto: Eich

1500 Zuschauer strömten am Mittwoch zum Oberligaspiel des FC 08 Villingen – da bricht der Schiedsrichter die Partie aufgrund eines drohenden Gewitters nach 270 Sekunden ab. Doch was passiert mit den Tickets?

VS-Villingen - Mittwochabend, 20.15 Uhr, MS Technologie-Arena. Die meisten der rund 1500 Zuschauer, die das Oberliga-Spiel des FC 08 Villingen gegen den FC Holzhausen sehen wollten, machen sich auf dem Heimweg. Viele schütteln nach dem umstrittenen Spielabbruch aufgrund eines angekündigten Unwetters den Kopf. "Unverständlich", "nicht nachvollziehbar", "völlig überzogen".

Zahlreiche Anhänger beider Mannschaften, die sich zum ersten Mal überhaupt in einem Punktspiel duellieren wollten, verstehen mit Blick auf den Villinger Nachthimmel nicht, weshalb Schiedsrichter Vincent Schöller die Partie nach rund einstündiger Wartezeit nicht wieder anpfiff.

Tickets sind abgerissen – und jetzt?

Kein Wind, kein Regen, kein Gewitter in Sicht – so sah es kurz nach dem endgültigen Spielabbruch um 19.38 Uhr im Friedengrund aus. Doch allein der Referee fällt die Entscheidung, er muss auch die Verantwortung tragen. Das Oberliga-Derby soll nun am Mittwoch, 21. September, nachgeholt werden.

"Es hieß ja gerade, dass die Tickets dann wieder gültig sind", meinte ein Villinger Fan kurz nach dem Abbruch. Doch wie die Nullachter dann prüfen wollen, wer eine Karte für das Spiel zwischen Villingen und Holzhausen gelöst hatte, ist dem Anhänger ein Rätsel. Es gebe ja nur ein allgemeines Papierticket, kein Verweis auf die Spielpaarung sichtbar. "Und sonst ist es eben abgerissen", ist nicht nur dieser Villinger ist gespannt, wie der Oberligist dieses Problem lösen will.

Enttäuschung nachvollziehbar

Die Verantwortlichen haben sich nun hinter den Kulissen zusammengesetzt, um die außergewöhnliche Situation zu besprechen – und auch zu klären, wie mit dem Unmut der Zuschauer umgegangen wird. "Wir können die Enttäuschung der Zuschauer absolut nachvollziehen, waren selbst sehr unglücklich mit der Situation. Beide Mannschaften hätten gerne gespielt. Aber das war einfach höhere Gewalt. Und als FC 08 hatten wir leider keinen Einfluss auf die Entscheidung", betont Sportvorstand Arash Yahyaijan.

Aber: Der Verein verkündete am Freitag eine pragmatische Lösung: Die Eintrittskarten – auch wenn sie ab- oder eingerissen sind – behalten ihre Gültigkeit, einem erneuten Besuch am 21. September (Spielbeginn um 19 Uhr) steht also nichts im Weg. "Wir hoffen, dass wir zum Nachholtermin stabileres Wetter und wieder mindestens genauso viele Zuschauer im Friedengrund haben werden", sagt FC 08-Cheftrainer Marcel Yahyaijan. Fans, die es zum ersten Spiel nicht geschafft haben, können an der Tageskasse dann natürlich neue Eintrittskarten erwerben.