Mit einem Spezialkran wurde das Kreuz wieder auf den Turm der Bonifatiuskirche gehievt. Foto: Proß

Baustellen benötigen ihre Zeit, besonders wenn Wetter und Corona den Fortgang erschweren. Aber seit Donnerstag hat die katholische Bonifatiuskirche in Bad Wildbad wenigstens ihr frisch mit Blattgold belegtes, in der Sonne glänzendes Turmkreuz wieder. Ein Spezialkran hat es nach oben gehievt. Arbeiter befestigten es fachgerecht an seinem Platz, wo es jetzt wie früher Wind und Wetter trotzen kann.

Bad Wildbad - Damit kam, laut dem gewählten Kirchengemeinderatsvorsitzenden Guido Schmid, auch die sogenannte Zeitkapsel an ihren Platz. In dieser befindet sich eine Liste mit den Namen von mehr als 30 Spendern, die immerhin einen Betrag von gut 2500 Euro zu den Renovierungskosten beisteuern. Mit dem Aufbau des Gerüsts im November 2018 begannen die Sanierungsarbeiten an dem zwischen 1871 und 1876 erbauten und 1877 durch Bischof Karl Josef von Hefele geweihten Gotteshaus.

Die am Jahresende 2020 gehegte Hoffnung der Verantwortlichen, dass bis Ostern die Fertigstellung der Sanierung gefeiert werden kann, geht nicht in Erfüllung. Daran hat auch das Wetter des vergangenen Winters seinen Anteil. Denn für das Ersetzen von 1200 längst vorgefertigten Ziegelsteinen und bestimmte Verfugungen waren die Temperaturen der vergangenen Wochen und Monate zu niedrig. Für diese Arbeiten muss das Thermometer mindestens fünf bis zehn Grad im Plusbereich anzeigen. Das Steinmaterial ist nur entsprechend durchwärmt fachgerecht zu verarbeiten.

Glocken schwingen künftig an Holz

Aber Schmid hofft, dass der Abschluss der Arbeiten bis Pfingsten geschafft ist. Zu den noch ausstehenden Aufgaben gehört auch die Sanierung der Aufhängungen und Motoren der Glocken. Sie schwangen bisher unter einem Stahlträger. Dieser wird bei Erneuerung des Glockenstuhls durch starkes Holz ersetzt, das die naturgemäß entstehenden Schwingungen besser auffängt, erklärt er.

Durch die Renovierungsarbeiten fordert ihm seine Aufgabe manche zusätzliche Einsatzstunde ab. Aber alles sei machbar, er habe ja "viel Unterstützung durch die Mitglieder des Kirchengemeinderats". Auf eine Million Euro wird am Ende der Gesamtbetrag für die Renovierungsarbeiten lauten.