Gäste der SPD-Fraktionen Nagold und Wildberg besuchten ein Wildberger Heizungsbauunternehmen – gemeinsam mit Bundestagsabgeordneten Lina Seitzl (SPD, Mitte) Foto: Steinrode

Die SPD-Fraktionen aus Nagold und Wildberg haben sich Bundestagsabgeordnete Lina Seitzl ins Boot geholt und eine Wildberger Heizungsbaufirma besucht. Gemeinsam ging es bei dem Treffen um das Gebäudeenergiegesetz – als Heizungsgesetz bekannt.

Die SPD-Fraktionen Nagold und Wildberg ließen sich auf ein spannendes Thema ein. Gemeinsam mit der Konstanzer SPD-Bundestagsabgeordneten Lina Seitzl besuchten sie das Wildberger Unternehmen Yaman Heizung Sanitär GmbH. Bei der Betriebsbesichtigung drehte sich alles um das Gebäudeenergiegesetz, das am 8. September beschlossen wurde, heißt es in einer Pressemitteilung.

Geschäftsführer Metin Yaman berichtete über die Geschichte und die Entwicklung des Familienunternehmens. Er selbst habe schon frühzeitig als einer der wenigen damit begonnen, mit Wärmepumpen zu arbeiten. Damals sei die Idee noch nicht flächendeckend verbreitet gewesen, doch das habe sich inzwischen komplett geändert.

Allerdings sei auch hier eine Veränderung spürbar: Aufgrund des Rückgangs von Neubauten ging auch der Einsatz von Wärmepumpen wieder zurück. Mesut Yaman, Metins Bruder, machte sich 2008 als unabhängiger Energieberater selbstständig und schilderte die Aspekte des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) – auch als Heizungsgesetz bekannt – aus Sicht der Berater.

Meftun Yaman, Kaufmann im Familienunternehmen, stellte verschiedene Bauprojekte der Firma vor. Dabei spiegelte sich die große Vielfalt des Arbeitsfeldes wider: Ein Ärztehaus mit zahlreichen Herausforderungen, Altbausanierungen oder ein Blockheizkraftwerk mit 36 Wohneinheiten seien nur einige Beispiele aus ihrem Alltag.

Kommunen erstellen Wärmenetzplanung

Seitzl berichtete beim Besuch über die verschiedenen Regelungen und Rahmenbedingungen, die nun durch das GEG geschaffen würden. „Fernwärme und ein kommunales Wärmenetz werden durch den Einsatz erneuerbarer Energien attraktiv“, unterstrich die Abgeordnete.

Eine attraktive Alternative für den Privathaushalt würden Photovoltaikanlagen für die Erzeugung insbesondere eigengenutzten Stromes darstellen. Im Bereich der Sanierung älterer Gebäude werde sicherlich die aktuell in den Kommunen erstellte Wärmenetzplanung eine wichtige Rolle spielen. Hier seien allerdings die individuellen Gegebenheiten vor Ort entscheidend, eine pauschale Lösung gebe es nicht, so die SPD-Kreisvorsitzende Daniela Steinrode.

Bürger sind verunsichert

Einhellige Kritik hatten die Teilnehmer der Betriebsbesichtigung am Entstehungsprozess des Gesetzes, der für viel Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt habe. Die vielfältigen Aspekte des Themas haben insbesondere Auswirkungen auf das Handwerk im Spannungs- und Entwicklungsfeld von Energieeffizienz. Zusammen mit den Anforderungen und Neuerungen im Berufsbildungsgesetz stehen Handwerksbetriebe vor einem Umbruch.

Das neue Gebäudeenergiegesetz beschäftigt darüber hinaus viele Menschen in der Gesellschaft, birgt Unsicherheiten und wirft Fragen auf, eröffnet aber auch Chancen für eine Wende in der Energiepolitik. Bei dem Besuch schlossen sich demnach spannende Diskussionen an.