Freuen sich über den Spatenstich (vorne von links): Bürgermeister-Stellvertreter Jörg Markon, Gemeinderat Manuel Scherzinger, Fachingenieur Ralf Brudy, Bürgermeisterin Lisa Hengstler, Feuerwehrkommandant Jürgen Schonhardt, Architekt Martin Rosenfelder und Architekt Dietmar Haas. Im Hintergrund stehen Mitglieder der Feuerwehr, Gemeinderäte, Mitarbeiter und Vertreter der beteiligten Firmen. Foto: Stefan Heimpel

Gütenbach bekommt ein neues Gebäude, das gleichzeitig als Rathaus und Feuerwehrhaus genutzt werden wird. Auf dem ehemaligen King-Areal wurden nun mit dem offiziellen Spatenstich die Tiefbauarbeiten für dieses 4,7 Millionen-Projekt gestartet

Gütenbach - Vor dem alten Feuerwehrhaus konnte Bürgermeisterin Lisa Hengstler Vertreter der Planer, der Bauunternehmen und auch der Nachbarn, nicht zuletzt die Firma Faller, begrüßen. Mit dem Kauf des Areals 2015 war geplant, eine neue Ortsmitte zu schaffen.

Nachdem das King-Gebäude doch nicht sanierbar und damit als Rathaus nutzbar war und gleichzeitig die Feuerwehr schon seit Jahren ein neues Domizil benötigte, wurden nun die beiden Nutzungen unter einem Dach vereint.

Freude bei Bürgermeisterin und Kommandant

Dabei waren die Planungen nicht einfach, da dieses Gelände zwar 3000 Quadratmeter groß war, aber durch den Hang und den Bach auch verschiedene Einschränkungen aufwies. Hengstlers Dank galt den Planern, die eine gute Lösung entwickelt hätten. Sie sei erfreut über das große Interesse an diesem Spatenstich von allen Seiten, womit signalisiert werde, dass allen dieses Projekt wichtig sei. Sie wünsche der Baustelle einen guten und insbesondere unfallfreien Verlauf und warte sehnlich auf das Richtfest und die Einweihungsfeier. Es gebe allerdings noch jemanden, der noch mehr darauf hin fiebere, nämlich Feuerwehrkommandant Jürgen Schonhardt.

Kohlebunker als Gerätehaus

Der schilderte eindrücklich, wie im Lauf der Jahre die Raumsituation für die Feuerwehr immer enger wurde. Vor 30 Jahren erhielt die Feuerwehr im Rahmen der Feuerwehr-Planungen für den Kreis einen Schlauchwagen für das ganze obere Bregtal. Doch das Fahrzeug war zu groß für das Feuerwehrhaus und so wurde der Kohlebunker zum provisorischen Gerätehaus umfunktioniert, bis dann das schon damals projektierte Feuerwehrgerätehaus realisiert würde.

Jahrelanges Provisorium

Auch das Tanklöschfahrzeug 1999 musste hier untergebracht werden und schließlich kam als drittes Fahrzeug das neue Löschfahrzeug 2006 in das Provisorium. Die Verteilung der Feuerwehr auf zwei Standorte war eine große Herausforderung. Bei der Gemeinde habe man immer ein offenes Ohr für diese Notlage gehabt und fiebere nun dem neuen Gebäude entgegen. Das ehemalige Gerätehaus wird weiter für verschiedene Zwecke der Feuerwehr genutzt werden.

Dieser Spatenstich sei ein "guter Tag für die Bürger und die Gemeinde, denn die Feuerwehr ist mit dem neuen Gerätehaus drei bis fünf Minuten schneller am Einsatzort." Dienst und Ausbildung könnten dann in einem modernen Umfeld stattfinden. Dies werde auch immer wichtiger, da auf die Feuerwehr immer wieder neue Aufgaben zukommen.

Mühsame Planung in schwieriger Zeit

Gesamtplaner Martin Rosenfelder betonte, dass dieses Projekt eine mühsame Planung gewesen sei. Nicht zuletzt sei in einer schwierigen Zeit ein so großes Projekt ein mutiger Schritt für eine Gemeinde wie Gütenbach, aber auf jeden Fall in die richtige Richtung. Das neue Gebäude für Feuerwehr und Gemeindeverwaltung werde städtebaulich den Ort prägen. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit den ausführenden Unternehmen, beispielsweise auch direkt vor Ort die Bauunternehmung Hermann. Er sei froh, dass man so kompetente Planer und Unternehmen an der Seite habe.

Info: Der Bau

Mit dem Spatenstich wurde offiziell der Neubau für das Rathaus und die Feuerwehr gestartet. 2018 begannen die Planungen, 2020 wurde der grobe Entwurf von Feuerwehr, Verwaltung und Gemeinderat ausgewählt und das King-Gebäude abgerissen, wie Bürgermeisterin Lisa Hengstler ausführte. Mit dem Spatenstich starten die Tiefbauarbeiten, im Juli wurden die drei Aufträge für den Tiefbau mit einem Volumen von rund einer Million Euro vergeben. Die Kostenberechnung vom Herbst 2021 geht von einer Gesamtsumme von 4,7 Millionen Euro aus. 320 000 Euro davon sind bereits für den Abriss verbraucht. Die Beseitigung der Altlasten kostet rund 850 000 Euro, wird allerdings mit 90 Prozent gefördert. Insgesamt wurden für den Bau 2,7 Millionen Euro Fördermittel bewilligt aus dem Ausgleichsstock, aus der Fachförderung Feuerwehrwesen, aus der Städtebauförderung und aus der Altlastenförderung. Gesamtplaner Martin Rosenfelder stellte dann die Maßnahme kurz im Detail vor. Es entsteht hier ein massives und nachhaltig geplantes Gebäude. Die Haustechnik soll nachhaltig sein, auch in Kooperation mit der benachbarten Firma Faller. Kombiniert werden mussten bei den Planungen ganz unterschiedliche Nutzungen. Zu finden ist hier künftig die Gütenbacher Verwaltung in den unterschiedlichen Büroräumen.

Zudem gibt es einen Bürgersaal für kleinere Veranstaltungen und Sitzungen des Gemeinderates. Daneben entsteht der große Gebäudetrakt der Feuerwehr. Bei der Planung hier habe Kommandant Jürgen Schonhardt mit seiner Beratung entscheidend mitgewirkt. Es wird Garagen für die Feuerwehrfahrzeuge, Schulungsräume, eine Feuerwehrzentrale, Aufenthaltsräume und Platz für Lagerung geben.