Im Zelt neben Weinhaus Dörr zeigt dieser Astronaut: Horb hebt richtig ab beim „Spaß uff d’r Gass“. Foto: Juergen Lueck

Sabine aus Bittelbronn stellt die Frage aller Fragen: „Wo zum Teufel gibt es hier noch intelligentes Leben?“ Was der Rundgang durch die Gassen von Horb für Erkenntnisse bringt und warum der Fasnets-Reporter beim Rathaus „Nein“ ankreuzt.

Der Schmotzige. Diesmal hebt Horb richtig ab. Nicht nur, um das grandiose Schauspiel des Narrenumzugs zum Ringtreffen des 100. Jubiläums der Horber Narrenzunft zu feiern. Sondern auch, weil wieder mal Petrus dem wilden Treiben seinen Segen gab und pünktlich zum Start den Regen abgestellt hat.

Der Schmodo 2024. Sabine aus Bittelbronn ist mit ihren Freundinnen mit Space-Look mit absolut coolen Wespenbrillen am Feiern in der Markthalle. Sie sagt: „Beim letzten Mal haben wir Cannabis-Tester gesucht. Diesmal haben wir uns eine schwierigere Aufgabe gestellt: Wo zum Teufel gibt es hier noch intelligentes Leben?“

Sie drückt mir einen Fragebogen in die Hand. Ist intelligentes Leben im Weißen Haus, dem Bundestag, dem Bundeskanzlerhaus oder dem Landtag Stuttgart zu finden?

Bei Gleis Süd und Steinhaus klares Kreuz bei „Ja“. Und beim Horber Rathaus? Rosi und sein Ralph „The Z.“ haben gerade nichts zu melden. Die Bürokraten-Bande ausgefegt. Da kann ich mit gutem Gewissen: „Nein“ ankreuzen.

Royaler Empfang an der Schwalhalla-Bar

Aber echt ’ne gute Frage. Also mal den Check machen. Beim Teufel gehts schnell. An der Walhalla-Bar geht’s schon mal ganz royal los: Die Queen grüßt mit der original weißen Handtasche und zwei Leibwachen. Die gehörnten Ladys haben gleich ein Sektchen, die Piraten fallen aus Richtung oberer Marktplatz ein, und die Wikinger lassen die Schwerter zuhause.

Und die Space-Girls in Weiß und Silber posieren mit den American-Football-Typen. Direkt am Knackpunkt der Rauschbart-Vollsperrung steht die „Narrenzunft Umleitung Horb Hohenberg“ und versucht, den Verkehr am unteren Marktplatz zu regeln. Keine Chance gegen das kreative Chaos.

In Angis Kneiple hebt der Pilot an der Bar mit Bier ab, im Zelt neben dem Weinhaus Dörr ist es eng, heiß und lustig. Pralles Leben, Lachen – und einer ist schon sichtbar blau: Papa Schlumpf.

Im Goldenen Adler grooven die Chicks

Und was geht im sonst so gediegenen und gesitteten Goldenen Adler? Hier hat die Band Brillant mit Walter, Sylvia und Charly den Laden nicht mit Schlager, sondern mit funkigen Disco-Beats im Griff. Da grooven die Chicks (engl.: Hühner). Nicht nur die Moët-Ladys aus St. Moritz genießen es, sondern auch die Paare auf der Tanzfläche sind „Forever Young“ .

Im Gleis Süd stärkt sich gerade Pirat Gabriel mit seiner Braut. Zieht ein Hühnchen-Teil vom Teller, sagt: „Hey Carsten. Sieht aus wie ein Phallus. Ist das Dein Fasnets-Menu?“ Auch nicht gerade die Relativitätstheorie.

Die Fasnets-Fobi der Pauker

Letzte Station: Korays Party-Zelt am Wilhelmsplatz. Endlich schlaue Leute: Rektor Götz Peter und sein Lehrer-Kollegium sind auf „Fobi“. Und? Was lernen die Pauker? Polonaise Blankenese und den Ententanz. Gott sei Dank wird die „Fortbildung“ nicht zur Phobie.

Okay. Und was ist die Antwort auf die Frage aller Fragen? Intelligentes Leben bedeutet in Horb, vom Schmotzigen bis zum Fasnets-Montag die Synapsen mit Feier-Endorphinen zu fluten und zu befreien. Und das ist auch gut so. Horrido.