Giovanni Zarrella hautnah, das erleben die Sommersound-Besucher am Sonntag in VS. Foto: Marc Eich

Waren die beiden ersten Festivaltage des Sommersound VS mit Wetterglück gesegnet gewesen, gab es am Sonntag Kälte und Regenwetter satt.

Es regnet Bindfäden, von morgens bis abends mit wenigen Unterbrechungen, und das bei kühlen zwölf Grad – schon mittags kristallisiert sich damit heraus: Der dritte Festivaltag muss bei widrigsten Bedingungen über die Bühne gehen. Zumindest dem Haupt-Act selbst kann jedoch niemand die Laune verderben: So postete Giovanni Zarrella auf Instagram wie sehr er sich auf Villingen freue und „ein schlechtes Wetter gibt es nicht!“

Um die Mittagszeit hatte der Himmel seine Schleusen weit geöffnet. Ausgerechnet da ging der erste Technik-Check über die Bühne.

Auch der Ton ist eine Diva

Vom Regen geschützt stand die Crew um Tontechniker Sven Kallenbach vis-à-vis der großen Bühne, während dort wichtige Gerätschaften mit Folien vor dem beinahe waagrecht strömendem Regen geschützt werden mussten.

„Regen und schlechtes Wetter verändert alles“, erklärte Sven Kallenbach. Man höre den Regen, und auch die Luftfeuchtigkeit beeinträchtige die Sound-Bedingungen, erläuterte der Profi und führte anschaulich vor Augen, wie die Techniker auch während eines Konzertes per Knopfdruck nachjustieren und sich auf immer neue Gegebenheiten einstellen können.

„Das kann manchmal auch während eines Konzerts passieren“, sagte er mit Blick auf den prasselnden Regen rings um das Technikzelt, in dem trotz des Wettertiefs an diesem Tag munter gescherzt und gelacht wurde. Immerhin die Stimmung war gut, wenn schon das Wetter mies ist.

Bestnoten von der Polizei

Milde Töne über den Sommersound VS stimmte man im für die Region zuständigen Polizeipräsidium in Konstanz an. „Es war nix Besonderes“, sagte Thorsten Priller und meinte damit etwas durch und durch Positives. Priller nämlich ist Polizeihauptkommissar und war als solcher im Führungs- und Lagezentrum am Sonntagnachmittag in Konstanz tätig. Nach Rücksprache mit den Kollegen des Polizeireviers in Villingen konnte er dem Sommersound VS Bestnoten verleihen.

Nur einen einzigen, winzigen Einsatz fand er im Vorkommnis, und der habe keine Randale oder Ausschreitungen zur Ursache gehabt, sondern lediglich einen kleinen medizinischen Vorfall, in dessen Zuge es Unstimmigkeiten zwischen dem Patienten und den behandelnden Rettungskräften gegeben habe. Die Kollegen seien zwar „angefahren“, hätten aber ohne eingreifen zu müssen wieder ins Revier zurückkehren können, schildert Priller rückblickend.

Der Platz füllt sich

Pünktlich um 18.30 Uhr füllt sich der Platz vor der Bühne. In Regenjacken und Regencapes gekleidete – aber trotz der Temperaturen gut gelaunte – Fans nehmen die Beine in die Hand und legen einen gekonnten Sprint auf dem Druckzentrumsparkplatz hin, um sich einen der ersten Plätze in der ersten Reihe zu sichern.

Ute und Carolin haben es geschafft und sind fast ganz vorne. Die beiden Frauen aus Schwenningen sind Fans von der Musik und von Zarrellas „toller Ausstrahlung“ und wenn ein Sänger wie er schon mal in die Gegend komme, dann müsse man sich das auch anschauen. „Da sieht man den mal nicht nur im Fernsehen.“

Sich warm halten mit Tanzen

Tanja, Melli, Melina und Heike haben ihren eigenen Trick, um sich bei dem Wetter warm zu halten: Grinsend stoßen sie mit ihrem großen Glas Weinschorle an. „Wir halten uns von innen warm“, sagen sie und erklären auch: „Wenn man in guter Gesellschaft ist mit guter Musik, kann nichts schiefgehen.“

Tanzen hält warm

Und was sagt das DRK zur Wetterlage? Wie verhindert man denn bloß einen Schnupfen? Barbara Kühn schmunzelte. „Einen Schnupfen vorbeugen klappt leider nicht.“

Wie hält man sich denn dann am besten warm? „Die Kleidung macht es aus“, erklärt sie. Und ganz wichtig: richtig, richtig doll zu Giovanni Zarrellas Musik tanzen.