Momentan fehlt es noch an der weißen Pracht am Dissenhorn in Göllsdorf, um Skifahren möglich zu machen. Die Hoffnung ruht auf Frau Holle. Foto: Alt

Die ersten Schneeflocken haben den Weg nach Rottweil gefunden – die Skisaison steht vor der Tür. Was sich der TSV Göllsdorf von dieser erhofft und welches Programm am Skilift geboten wird, beantwortet Helge Wenger unserer Redaktion.

Rottweil - In den vergangenen Jahren herrschte Tristesse am Dissenhorn in Göllsdorf. Sowohl die Coronavirus-Pandemie als auch der Schneemangel machten der Pistengaudi einen Strich durch die Rechnung. "Die letzten offiziellen Gäste hatten wir im Jahr 2019", beklagt Helge Wenger, Abteilungsleiter für den Liftbetrieb beim TSV Göllsdorf.

Das soll sich aber schleunigst ändern – die ersten Schnee-Vorboten haben Rottweil diese Woche bereits erreicht. "Der Skilift ist seit Anfang November aufgebaut, der Skihang ist startklar", freut sich Wenger. Dank Handarbeit und der tatkräftigen Unterstützung der Stadt Rottweil wurde der Hang feinsäuberlich gemäht und die Anlage vom TÜV abgenommen. "So können wir auch bei geringen Schneehöhen Skifahren, ohne uns das Material zu zerkratzen", erläutert der Abteilungsleiter das Mähen. Mehrere Wochenenden seien bis zu zwölf Helfer im Einsatz gewesen.

Flutlicht-Aktionen geplant

Mit wenig Schnee muss gegenwärtig und zukünftig in Rottweil wohl gerechnet werden. Trotzdem: Die erste Aktion ist schon am Freitag, 16. Dezember, geplant. Dann soll gerodelt werden in Göllsdorf – gerade für die Kinder eine riesige Gaudi.

Doch ob die Veranstaltung unter Flutlicht stattfinden kann, hängt von Frau Holle ab. "Die Wetterlage ist momentan unvorhersehbar. Mal schneit es, dann regnet es wieder", ist die Skiabteilung des TSV im Ungewissen. Über die Internet- und Facebook-Seite des Vereins werden Interessierte spontan informiert. Auf Skifahren müsste dann aber verzichtet werden: "Rodeln und Skifahren ist aus Sicherheitsgründen nur getrennt erlaubt."

Solche Events sollen in diesem Winter wieder regelmäßig stattfinden – je nach Schneelage, versteht sich. Gerade die anstehenden Weihnachtsferien würden sich anbieten. Auch die Attraktivität von Flutlicht-Events wollen sich die Ehrenamtlichen wieder zu Nutze machen. Einziges Problem: "Von den vier Fluchtlichtmasten funktionieren aktuell nur zwei. Mit mobilen Beleuchtungsanlagen können wir aber für genug Licht im Dunkel sorgen." Das Anliegen Wengers: "Wir möchten allen Wintersportbegeisterten die Möglichkeit zur Pistengaudi bieten." Schüler und Berufstätige hätten nachmittags eben wenig Zeit – da bleibe nur das Flutlicht mit seiner reizvollen Atmosphäre.

Frischer Wind in der Skiabteilung

Man merkt: Es weht ein frischer Wind durch die Skiabteilung beim TSV. "Die Jungen", wie Wenger betont, haben das Ruder übernommen. "Wir sind eine lose Zusammenkunft von 20 bis 40 Leute", heißt es über das Team. Organisiert sei man über eine WhatsApp-Gruppe. Beim Liftbetrieb wechseln sich die Ehrenamtlichen ab.

Große Gaudi mit Verpflegung

Für das Hobby am heimischen Lift opfern die Skibegeisterten gerne die Freizeit: "Im Lifthäusle ist niemand allein. Das ist ein großer Spaß." Bei den geplanten Aktionen werde dort oder im Bereich der Materialhütte auch Verpflegung mit Punsch und Co. angeboten. Auch das aber nur nach Ankündigung.

Und was machen die Preise angesichts der Energiekrise und ihrer Folgen? Die großen Skigebiete glänzen mit satten Preissteigerungen. Nicht so der TSV: "Wir haben uns gegen Preiserhöhungen entschieden und wollen Wintersport in Göllsdorf zum Selbstkostenpreis ermöglichen", so Wenger. Fünf Euro kostet die Halbtageskarte für Erwachsene, ermäßigt 3,50 Euro. Ein Sonntagszuschlag von 1,50 Euro wird erhoben. Wenn der Schnee es zulässt, ist der Lift montags bis samstags jeweils von 14 bis 16.30 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 16 Uhr in Betrieb.

Der Skilift sei sehr energieeffizient und so hofft man, dass mit den Liftgebühren sogar noch was an finanziellem Ertrag hängen bleibt. Der Balkenmäher wolle schließlich auch betankt werden.

Skikurse dieses Jahr nicht im Angebot

Einziger Wermutstropfen: Skikurse wird es in diesem Winter nicht geben. Viele Skilehrer seien in den Ruhestand gegangen. Deshalb sei man im Austausch mit dem Schneelaufverein Rottweil, der diesen Posten derzeit übernimmt.

Meint es Frau Holle nicht gut mit den Rottweiler Skibegeisterten, bleiben die Ausfahrten des TSV an den Arlberg Ende Januar und ins Montafon im März. Doch soweit will Wenger gar nicht denken, hofft er doch mitsamt der Skiabteilung auf die weiße Pracht.