Eine neue Frischwasserleitung soll den Bad Herrenalber Stadtteil Bernbach und Althof in trockenen Sommern mit Wasser versorgen.
Seit Wochenbeginn wird in Bernbach oberhalb des Pumpwerks Märzenbrunnen emsig gebaggert und gearbeitet. Eine neue Wasserleitung entsteht, die künftig von Bad Herrenalb in den Höhenort führt. Zweck ist, die Wasserversorgung von Bernbach und Althof von der Kernstadt aus mit Frischwasser zu unterstützen.
Konkret handelt es sich um die Strecke vom Hochbehälter (HB) Falkenstein in Bad Herrenalb zum Pumpwerk Märzenbrunnen in Bernbach. „Das ist eine Ortsverbindungsleitung, um die Versorgungssicherheit von Bernbach und Althof auch in Zukunft zu gewährleisten“, erklärt Stefan Nofer, Wassermeister der Stadtwerke Bad Herrenalb.
Nach dem heißen Sommer von 2018 wurde seitens der Stadtwerke der Beschluss gefasst, die Höhenorte an die Wasserversorgung von Bad Herrenalb anzubinden, da mit der Quellausschüttung von Wiesenwässerle und Märzenbrunnen in heißen Sommern mit langen Trockenperioden keine ausreichende Wasserversorgung mehr sichergestellt werden könne. „Mit dem Leitungsneubau wollen wir ein zweites Standbein schaffen, wenn das Wasser knapp wird“, berichtet Stefan Nofer, der an der Landkarte den Streckenverlauf der Arbeiten erklärt. Die neue Verbindungsleitung dient als Backup, falls Wasser knapp wird.
Neun Quellen
Der Verantwortungsbereich Nofers erstreckt sich von der Gewinnung über die Aufbereitung bis zur Abgabe von Wasser, wobei er sich insbesondere um das Wasserversorgungsnetz von Bad Herrenalb und die Quellleitungen von aktuell neun Quellen bis zu den Hausanschlüssen der Einwohner kümmert.
Das Rohrleitungsnetz von Bad Herrenalb wird nun um 3,2 Kilometer länger. So lange ist die Haupttrasse der neuen Wasserleitung, die vom Hochbehälter zum Pumpwerk führt und auf den Wanderwegen zwischen Bad Herrenalb und Bernbach verlegt wird. Hierbei werden der Blochbergweg und der Falkensteinweg aufgegraben, um Platz für Rohre mit einem Durchmesser von 90 mm in einer Tiefe von 1,20 Metern zu schaffen. Für Wanderer gelten daher Vorsichtsmaßnahmen, Sperrungen und Umleitungen. Nähern sich die Arbeiten dem HB Falkenstein, muss auch die zweite Etappe des Albtal-Abendteuer-Tracks auf einem kurzen Teilstück gesperrt werden. Eine Umleitung werde dann entsprechend kommuniziert und eingerichtet. In Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen von ForstBW wurde der Streckenverlauf festgelegt und ein Gestattungsvertrag abgeschlossen.
Die Kosten für die gesamte Leitungslegung belaufen sich auf rund 700 000 Euro. Gerechnet wird mit einem Zeitaufwand von rund dreieinhalb Monaten. „Wenn es keinen schwer lösbaren Fels gibt, der als Bodenklasse sieben bezeichnet ist, sollten wir bis Weihnachten fertig sein“, so Nofer. Bei Engpässen kann also künftig Wasser vom HB Falkenstein, der von der Dobeltalquelle versorgt wird, auch für die Wasserversorgung in Bernbach und Althof zugeschaltet und genutzt werden. Die Wasserqualität, die sich auf eine Wasserhärte von ungefähr vier Grad deutsche Härte beläuft, werde sich nur unwesentlich verändern.
In Bad Herrenalb werden neun Quellen zur Wasserversorgung genutzt. Bad Herrenalb wird mit Ausnahme von Neusatz und Rotensol zu 100 Prozent ohne Anbindung an einen Fernwasserversorger mit reinem Quellwasser versorgt.
