Polarlichter verbindet man gemeinhin mit dem hohen Norden – mit der Arktis, mit Skandinavien, Grönland, Spitzbergen und Island. Doch nun ist das spektakuläre Himmelsschauspiel in einer besonders zauberhaften Form auch in Großbritannien zu sehen gewesen.
Normalerweise sind Polarlichter in Großbritannien höchstens in Schottland zu sehen. Nun aber haben die bunten atmosphärischen Lichterscheinungen die Menschen in weiten Teilen des Vereinigten Königreichs verzaubert.
Wie die britische Wetterbehörde Met Office am Montag (6. November) mitteilte, gab es in der Nacht bestätigte Sichtungen von Aurora Borealis auch in Mittel- und Ostengland.
Wetterleuchten über Stonehenge
Die Sonnenaktivität hat in den vergangenen Monaten zugenommen, wodurch mehr Sonnenstürme entstehen. Bereits am Samstagabend (4. November) waren Polarlichter über Großbritannien und Irland zu sehen. Und das sogar so weit südlich wie in Stonehenge, wie Fotos auf dem offiziellen X-Account des steinzeitlichen Monuments in Südengland zeigen.
Atmosphärisches optisches Himmelsphänomen „Steve“
Dabei sorgte auch ein ganz besonderes Himmelsleuchten für Begeisterung: „Steve“ zeichnete unter anderem in Nordirland ein leuchtend violettes Band an den Nachthimmel.
„Steve“ steht für „Strong Thermal Emission Velocity Enhancement“ – also eine starke Geschwindigkeitserhöhung mit thermischer Abstrahlung. Dieses atmosphärische optische Phänomen erscheint als violettes und grünes Lichtband am Himmel. Es wurde im Jahr 2016 von Aurora-Beobachtern aus der kanadischen Provinz Alberta so benannt.
Die Abstrahlungen gehören zu Erscheinungen aus dem Bereich der atmosphärischen Optik – genauso wie etwa die untergehende Sonne, der Regenbogen, das Wetterleuchten oder das Alpenglühen.
Sonneneruptionen verursachen „Steve“
Die optische Erscheinung „Steve“ erinnert an ein Polarlicht, verhält sich jedoch physikalisch anders und tritt in niedrigeren Breiten auf. Ursache war ein Sonnensturm, der in Nordeuropa zu solchen außergewöhnlichen Lichterscheinungen führte.
Ursache sind Sonneneruptionen, bei denen es zu einem sogenannten koronalen Massenauswurf Richtung Erde kommt, der aus Elektronen, Protonen und Atomkernen besteht. Weil Bestandteile des Plasmas elektrisch geladen sind, wechselwirken sie mit dem Erdmagnetfeld und stauchen es quasi zusammen.
Durch magnetische Kurzschlüsse im Schweif des Erdmagnetfeldes werden Teilchenströme in die Polarregionen erzeugt, die die Luftteilchen zum Leuchten anregen, was als Polarlicht sichtbar wird.
Polarlichter über Deutschland
Mehrfach waren in letzter Zeit auch in Deutschland Polarlichter zu sehen – so im September in Teilen Baden-Württembergs (so in der Nacht von Sonntag auf Montag, 25. September über Karlsruhe) , Sachsen-Anhalts, Brandenburgs, Schleswig-Holsteins und Niedersachsens.
Wie das Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mitteilt, gibt es etwa alle elf Jahre, in einem sogenannten Sonnenzyklus, es Phasen mit schwacher und mit starker Sonnenaktivität. Das nächste Maximum werde im Jahr 2025 erwartet. Frühling und Herbst sind statistisch gesehen die besten Jahreszeiten, um in Deutschland Polarlichter zu entdecken.
Wie entstehen Nordlichter?
Der wissenschaftliche Name für das Nordlicht auf der Nordhalbkugel ist Aurora borealis, für das Südlicht auf der Südhalbkugel Aurora australis. Polarlichter sind meist in zwei drei bis sechs Breitengraden umfassenden Bändern in der Nähe der Magnetpole zu sehen.
Ursache sind Sonneneruptionen, bei denen es zu einem sogenannten koronalen Massenauswurf Richtung Erde kommt, der aus Elektronen, Protonen und Atomkernen besteht. Weil Bestandteile des Plasmas elektrisch geladen sind, wechselwirken sie mit dem Erdmagnetfeld und stauchen es quasi zusammen.
Durch magnetische Kurzschlüsse im Schweif des Erdmagnetfeldes werden Teilchenströme aus Stickstoff- und Sauerstoffatome der Atmosphäre in den Polarregionen erzeugt, die die Luftteilchen zum Leuchten anregen, was als Polarlicht sichtbar wird.