Das Spezialeinsatzkommando (SEK) verlässt nach dem Zugriff das betroffene Gebäude in Schwenningen. Foto: Eich

Sondereinheiten der Polizei sind am Donnerstagmorgen zu mehreren Durchsuchungsmaßnahmen in Villingen-Schwenningen ausgerückt. Auch das Spezialeinsatzkommando war beteiligt.

Villingen-Schwenningen - Das Polizeirevier in Villingen war im Morgengrauen Ausgangsort einer konzertierten Aktion von Kriminalpolizei und Zoll. Von hier aus rückten am Donnerstag gegen 5.40 Uhr mehrere Einheiten zu Durchsuchungsmaßnahmen im Stadtgebiet aus.

Blendgranaten werden eingesetzt

Ein langer Konvoi mit neun Fahrzeugen hatte derweil Schwenningen im Visier. Kastenwagen der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE), Hundeführer, Kriminalbeamte der Polizei und Ermittler des Zolls sowie drei Busse mit Kräften des Spezialeinsatzkommandos (SEK) aus Göppingen steuerten in geheimer Mission eine Adresse in der Innenstadt an.

Um 5.59 Uhr rückte das schwer bewaffnete SEK in Reihe und Glied zu einem Mehrfamilienhaus in der Marktstraße in Schwenningen vor. Drei Minuten später übertönten zwei explosionsartige Geräusche selbst das Geläut der nahegelegenen Stadtkirche, "Polizei"-Rufe drangen aus dem sanierungsbedürftigen Gebäude nach außen. So setzte das SEK offenbar Blendgranaten ein, um die Orientierung der mutmaßlich Kriminellen kurzzeitig einzuschränken und so den Zugriff zu erleichtern. Die Schläge sorgten dafür, dass Nachbarn in dem Haus auf den Einsatz aufmerksam wurden und ihre Köpfe aus dem Fenster streckten.

SEK rückt nach wenigen Minuten wieder ab

Nach nur wenigen Minuten war der Job des SEK vor Ort beendet. Nach und nach verließ das Spezialeinsatzkommando das Gebäude, ermöglichte den weiteren Einheiten, die in der Nähe Stellung bezogen hatten und kurz darauf in die Marktstraße einbogen, den gefahrlosen Zutritt zum Gebäude. Maskierte BFE-Kräfte betraten daraufhin das Objekt, unterstützten Kriminalpolizei und Zoll bei der Maßnahme. Zeitgleich liefen, wie unsere Redaktion erfahren hatte, wohl ebenso in Villingen Durchsuchungen in mindestens einem Objekt, auch hier kamen Spezialkräfte zum Einsatz.

Wie Polizeisprecher Uwe Vincon kurz darauf auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, habe es eine Durchsuchungsaktion in Villingen-Schwenningen gegeben, von der mehrere Objekte betroffen waren. "Nähere Hintergründe können wir derzeit nicht mitteilen", so Vincon. Informationen unserer Zeitung zufolge hatte der Einsatz aber die Zerschlagung von Drogenkriminalität zum Ziel.

In Villingen-Schwenningen kam es in der Vergangenheit unter anderem dank der Ermittlungsgruppe Rauschgift (EGR) häufiger zu Durchsuchungsmaßen im Zusammenhang mit der Drogenkriminalität. Für Aufsehen sorgte zudem eine große Polizeiaktion in Weigheim im vergangenen Frühjahr, bei der eine Cannabis-Plantage ausgehoben wurde. Die Verantwortlichen sind mittlerweile verurteilt worden.

Mittlerweile hat die Polizei weitere Informationen zur Durchsuchungsaktion mitgeteilt. Mehr dazu lesen Sie hier.