Viel zu schnell sind einige Autofahrer in der Baustelle an der B462 bei Sulgen unterwegs. Sollte sich das nicht ändern, müsste zur Sicherheit der Bauarbeiter möglicherweise eine Ampel eingerichtet werden. Zunächst sollen Tempokontrollen stattfinden. Foto: Schwarzwälder Bote

Im Zweifelsfall Ampelregelung oder Vollsperrung erforderlich. Tempokontrollen angekündigt.

Schramberg-Sulgen - Rund acht Meter weit ist eine Warnbake auf der Bundesstraße geflogen, nachdem sie von einem Fahrzeug angefahren wurde – Joachim Hilser von der Straßenbauverwaltung des Landkreises fürchtet um die Sicherheit der Bauarbeiter.

"Viel zu schnell", so stellen die Straßenbauverwaltung, die Arbeiter und auch Vorbeikommende fest, werde von manchen Verkehrsteilnehmern im Bereich der Baustelle auf der Bundesstraße 462 gefahren. Und auch Überholer seien beobachtet worden, die trotz doppelter gelber Linie auf die Gegenspur ausscherten.

Sollte das so weitergehen, dann müsste die Verwaltung weitere Einschränkungen veranlassen, um die Sicherheit der Mitarbeiter der Bauunternehmen zu gewährleisten. Größtenteils dürfe derzeit in der Baustelle 50 gefahren werden, nur im Einmündungsbereich von Sulgen talwärts sei 30 angeordnet, so Hilser. Da ab kommender Woche nach Sanierung der talseitig gelegenen Spur die Abschrankung umgebaut werde und dann dem Verkehr einige Zentimeter weniger Fläche zur Verfügung stünden, müsse der gesamte Bereich auf maximal 30 Stundenkilometer reduziert werden.

Spiegel gehen verloren

Würden dann allerdings einige Verkehrsteilnehmer – auch schon Spiegel seien dabei verloren gegangen – immer noch unangemessen fahren, bliebe nichts anderes übrig, als eine Ampel einzurichten oder die Straße komplett für den Verkehr zu sperren – mit all den negativen Folgen für die Autofahrer, wie Hilser bedauert.

Auch Laster zu schnell

Wenn sich der Großteil der Autofahrer an die Geschwindigkeitsbeschränkung halten würde, dann könnten die übrigen gar nicht so schnell fahren, hofft Hilser, auch auswärtige Lastwagen mit zu hoher Geschwindigkeit abbremsen zu können. Gefährlich ist übrigens auch das unerlaubte Abbiegen über die Doppellinie zwecks (unerlaubtem) Abbiegen von und nach Sulgen. Dass dies häufiger (und nicht nur von Baufahrzeugen) vorkommt, ist daran ersichtlich, dass im Abbiegungsbereich die Doppellinie "zerbröselt".

Nach dem Umbau der Baustelle am Dienstag wird es bis zur Gesamtsperrung im August zwar möglich sein, von der Bundesstraße aus in die Schramberger Straße einzufahren, aber nicht mehr andersherum. Wer aus dem Eckenhof Richtung Schramberg oder Rottweil möchte, muss dann entweder über die Garten- und Sulgauer Straße oder über David-Deiber- und Schramberger Straße in den "Umleitungskreisel" einfahren und dann über eine der Auffahrten Rottweiler-, Heiligenbronner- oder Aichhalder Straße auf die Bundesstraße einfahren.

Hohlgasse geöffnet

Dass die Baustelle auch für Umleitungsverkehr durch Sulgen sorgt, haben die Anwohner der Lindenstraße in jüngster Zeit gespürt. Um dort den Verkehrsdruck zu reduzieren, hat die Stadt Schramberg die ansonsten eigentlich gesperrte Hohlgasse geöffnet. Dort gebe es – im Gegensatz zur Lindenstraße – Gehwege, so dass die Sicherheit der Fußgänger etwas besser gewährleistet sei. Die bisherigen Absperrungen am Etterbrunnen wurden entfernt, so berichtete Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik am Donnerstag. Die Verwaltung werde die Verkehrsentwicklung dort aber weiter beobachten und je nach Bedarf entsprechende Maßnahmen veranlassen, kündigte Rehfuß an.